Krimis & Thriller
Thrillerliteratur , für die man eigentlich einen Waffenschein bräuchte
Von 1968 bis zu ihrer Auflösung im April 1998 verbreitete die Rote Armee Fraktion in Deutschland Angst und Schrecken. Die linksextremistische terroristische Vereinigung war verantwortlich für 33 Morde an Führungskräften aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, an Polizisten, Zollbeamten und US-amerikanischen Soldaten sowie für die Schleyer-Entführung, mehrere Geiselnahmen, Banküberfälle und Sprengstoffattentate mit über 200 Verletzten. In seinem Thriller "Die letzte Terroristin" widmet sich Schriftsteller André Georgi den dunklen Machenschaften der RAF, und das mit außerordentlicher Spannung. Ihm gelingt nicht nur Thrillerkunst auf höchstem Niveau, sondern zugleich auch ein Zeitzeugnis von fundamentaler Bedeutung.
Berlin, 1991: Nachdem Dr. Ernst Wegner, Mann an der Spitze der Deutschen Bank, bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen ist, gerät plötzlich Treuhandchef Hans-Georg Dahlmann in das Visier der RAF. Dahlmann hat sich viele zu Feinden gemacht. Er muss die Staatsbetriebe der untergegangenen DDR in die Privatwirtschaft überführen und ist der meistgefährdete Mann nach der Wende: verhasst im Osten, im Konflikt mit westdeutschen und internationalen Unternehmen, potenzielles Zielobjekt der RAF. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis auch er sterben wird. Es sei denn, die Polizei kann den Anschlag noch verhindern. Trotz größter Sicherheitsmaßnahmen wird Dahlmann erschossen. Er hat offenbar der Falschen vertraut.
BKA-Mann Andreas Kawert ermittelt unter Hochdruck. Schon bald ist er der jüngsten Generation der Terrorgruppe ganz dicht auf der Spur. Eine Frau rückt in den Fokus des Kommissars. Es verdichten sich Hinweise, dass Sandra Wellmann, die als Assistentin bei Dahlmann arbeitete, mit der RAF sympathisiert. Kawert kommen allerdings Zweifel, ob dieses Mal die Terrororganisation wirklich ihre Finger im Mordspiel hat. Zu perfekt ist das Verbrechen. Zwei Jahre nach dem Mauerfall scheint die Stasi noch immer aktiv zu sein. Um diesen Fall zu lösen und die wahren Täter hinter Gitter zu bringen, muss Kawert ungewöhnliche Wege gehen, auch illegale ...
Thrill-Time, die noch explosiver ist als Dynamit - nach nur wenigen Sätzen eines Buches von André Georgi zerreißen einem die Nerven in Tausend Fetzen. Auch vor "Die letzte Terroristin" muss man sich unbedingt in Acht nehmen. Von der Story geht nämlich eine ungeheure Gesundheitsgefahr aus. Kaum zu lesen begonnen, schnellt der Puls auf 180 Schläge die Minute, und weit darüber hinaus. Und trotzdem kann man mit der Lektüre partout nicht aufhören. Die Werke des deutschen Autors machen hochgradig süchtig. Diese haben die Wirkung von Drogen: versetzen uns in einen Leserausch ohnegleichen. Georgi kennt keinerlei Gnade. Er bringt den Leser mal wieder an seine Grenzen. Er schreibt absolut mörderisch bis zur letzten Seite!
Die Romane von André Georgi, so auch "Die letzte Terroristin", sind eine Thrillersensation in jedem Bücherregal. Spannend, spannender, am spannendsten! Wie kaum ein anderer Autor sorgt Georgi für Nervenkitzel der einsamsten Spitzenklasse. Er kann es mit skandinavischen Bestsellerstars wie Jo Nesbø, Håkan Nesser oder Jens Henrik Jensen definitiv aufnehmen.
Susann Fleischer
03.09.2018