Kinder- & Jugendbücher
Höchst amüsante Chick lit für die jüngere Generation
Milly, elf Jahre, elf Monate und elf Tage alt, hat ein riesengroßes Problem: Ihre alte Schule macht dicht und prompt muss sie sich an einer neuen eingewöhnen. Zum Glück ist ihre beste Freundin Luzi auch mit von der Partie. Und eine neue Schule bedeutet auch neues Image. Milly fasst also den Entschluss, ganz die Coolness in Person zu sein. Das könnte sich allerdings als überaus schwierig erweisen: Das Kuss-Fieber scheint umzugehen. Waren Jungs nicht eben noch total eklig? Auf einmal können Millys Mitschülerinnen gar nicht genug von süßen Jungs kriegen. Luzi küsst Leon, ihre ärgste Feindin küsst, was ihr in den Weg kommt, ihre Mutter küsst den Falschen und ihr Hund küsst sowieso jeden, noch dazu mit Zunge. Milly hat echt genug. Bald ist sie zwölf und immer noch ungeküsst. Das geht gar nicht!
Ein Kuss muss her. Fragt sich nur, wie, wo, wann und vor allem von wem. Bücher, Zeitschriften, Fernsehen und ein unsagbar peinliches Gespräch mit ihrem Vater bringen sie nicht weiter. Also fasst Milly einen Plan. Unter dem Decknamen "Miss Kiss" gibt sie eine Anzeige im Szenemagazin der Stadt auf. Jetzt braucht es nur noch einen Jungen, der ihr antwortet. Dann ergibt sich diese Sache mit dem Küssenmüssen sicher von allein. Dummerweise meldet sich (vorerst) niemand. Eine mittlere Katastrophe. Und übrigens auch nicht die einzige für Milly: Nach einer Knutschattacke von Ole denken alle, ihr oller, großer Bruder wäre ihr Freund. Milly lässt dieses Missverständnis m Raum stehen und schwups ist sie "Miss Kiss - Expertin in Sachen Liebe". Chaos ist vorprogrammiert ...
Einfach nur herrlich verrückt, brüllend komisch und echt romantisch - Eva Hierteis´ Romane lesen sich so witzig-spritzig, als hätte Sophie Kinsella diese geschrieben. Die deutsche Autorin versteht es, Mädchen aufs Amüsanteste zu unterhalten. Ab dem ersten Satz von "Miss Kiss und die Sache mit dem Küssenmüssen" vollführt das Herz wilde Freudenhüpfer. Dank Hierteis und ihren Büchern ist es definitiv vorbei mit so etwas wie Langeweile. Und auch die größte Laus auf der Leber hat nach nur wenigen Seiten nicht einmal den Hauch einer Chance. Kinderliteratur ist selten so turbulent wie in diesem Fall. Kein Wunder, dass einem innerhalb von zwei, drei Leseminuten ganz schwindelig ist. Selbst Schokolade könnte kaum glücklicher oder süchtiger machen als "Miss Kiss"!
Eva Hirteis schreibt ihre Geschichten mit einer Extraportion Humor - und noch mehr Herz. Während der Lektüre von diesen kriegt man beste Laune über viele, viele Stunden und Tage. "Miss Kiss und die Sache mit dem Küssenmüssen" löst unbändige Lesebegeisterung bei Leserinnen ab zehn Jahren aus. Hiermit kommt jede Menge schräger Lesespaß ins Kinderzimmer und in die ganze Wohnung.
Susann Fleischer
03.04.2017