Kinder- & Jugendbücher
Noch besser als "Es kann nur eine geben"
Der Leiter der "School for Good and Evil" ist besiegt und Sophie und Agatha haben ihr Happy End ohne Prinzen bekommen. Die beiden sind zurück in Gavaldon und werden als Helden gefeiert. Schließlich sind sie die ersten, die von der Schule für Gut und Böse zurückgekehrt sind und somit den Fluch gebrochen haben. Sophie ist wieder gut, die böse Hexe in ihr begraben. Und auch Agatha ist wieder froh, auf ihrem Friedhof ihre Ruhe zu haben, mit Sophie als einzige Freundin. Oder etwa doch nicht?! Auf der Hochzeit von Sophies Vater wünscht sich Agatha, statt ihre Freundin lieber Prinz Tedros geküsst zu haben. Sie scheint ihn mehr zu vermissen, als sie zugeben möchte. Wie schön wäre es, mit ihm in den Sonnenuntergang zu reiten? Dumm nur, dass Träume sich oftmals als Schäume herausstellen. Nur in diesem Fall nicht.
Einen unbedarften Wunsch später finden sich Agatha und Sophie erneut vor den Toren ihrer Schule wieder. Dieses Mal ist allerdings anders. Plötzlich heißt es nicht mehr: Gut gegen Böse, sondern Mädchen gegen Jungen! Prinzessinnen aller Märchenkönigreiche haben ihre Prinzen vor die Tür gesetzt und regieren allein. Das wollen sich die Prinzen natürlich nicht bieten lassen - und greifen an. Die wollen Sophie totsehen. Agatha ist hin- und hergerissen. Auch deshalb, weil ausgerechnet Tedros schuld an dem drohenden Krieg zwischen beiden Schulen ist. Aber ist er wirklich der Böse? Was die Mädchen nicht ahnen: Die größte Gefahr lauert mitten unter ihnen. Agatha muss ihr Happy End dringend neu schreiben. Wenn ihr dies nicht gelingen sollte, war´s das mit: "Und sie lebten glücklich, bis ans Ende ihrer Tage" ...
Vorbei ist es fortan mit so etwas wie Langeweile - dank Soman Chainani und seinen (Jugend-)Büchern. Diese bedeuten nämlich ein Lesevergnügen voller Phantasie, Spannung, Emotionen und Humor. Während der Lektüre von "The School for Good and Evil" muss man aufpassen, dass man nicht von der Couch plumpst. Der US-amerikanische Autor versteht es einfach, Jung und Alt, Groß und Klein zum Strahlen zu bringen, und zwar mit Fantasy, die (fast) zu gut ist, um wahr zu sein. "Eine Welt ohne Prinzen" ist so genial, dass einem nach nur wenigen Sätzen ganz schwindelig ist. Chainani schreibt Geschichten, von denen man partout nicht genug kriegen kann. Diese sind mindestens so gut, wenn nicht sogar besser als Schokolade. Einmal eine gelesen, ist man ruck, zuck süchtig und will mehr, viel, viel mehr!
Gegen "The School for Good and Evil" kommen selbst die Grimm´schen Märchen nur äußerst schwer an. Hier erfährt man Fantasy, die sämtliche Grenzen sprengt. Ab der ersten Seite von "Eine Welt ohne Prinzen" fühlt man sich aufs Beste unterhalten. Soman Chainani löst unbändige Begeisterung bei seinen Lesern aus. Er sorgt für Lesespaß, wie er amüsanter und auch phantastischer definitiv nicht sein kann.
Susann Fleischer
10.10.2016