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Kaninchenjunge Pauli im Fünferpack

Der kleine Kaninchenjunge Pauli macht schon seit 20 Jahren den Kaninchenbau mit seinen Geschwistern und Freunden unsicher. Das erste Pauli-Bilderbuch der ehemaligen Kindergartenpädagogin Brigitte Weninger erschien 1996. Illustriert werden ihre Geschichten seit jeher von der französischstämmigen Illustratorin Eve Tharlet. Der nun erschienene Sammelband enthält fünf Abenteuer von Pauli: "Ein Geschwisterchen für Pauli", "Gute Besserung, Pauli", "Streit mit Edi", "Wo ist Nickel?" und "Hilfe, ein Gespenst!".

"Ein Geschwisterchen für Pauli" erzählt von Paulis Ängsten und Zweifeln, als seine Eltern ihm und seinen Geschwistern verkünden, dass sie ein weiteres Kaninchenbaby erwarten. Von seinem besten Freund Edi weiß Pauli nämlich, dass Babys ganz schön nervig sind, deswegen kann er sich auch nicht wie alle anderen über die Ankunft des neuen Geschwisterchens freuen. In "Gute Besserung, Pauli" hat der kleine Kaninchenjunge sich den Magen mit zu vielen unreifen Brombeeren verdorben und muss zu Hause bleiben, als der Rest der Familie die Großmutter besuchen geht. Zum Glück hat Pauli aber tolle Freunde, die bei ihm bleiben und sich um ihn kümmern. Wenn man das Bett hüten muss, kann aber auch die beste Gesellschaft schnell langweilig werden. Aber hat seine Mutter eigentlich gesagt, wo das Bett stehen muss, das er hüten muss?

Dass ein Streit mit dem besten Freund einem ganz schön aufs Gemüt schlagen kann, muss Pauli in "Streit mit Edi" erfahren. Beim Spielen zerstreiten sich die beiden besten Freunde und wollen nie wieder etwas mit dem anderen zu tun haben. Doch schon bald merken beide, dass das Spielen alleine nur halb so viel Spaß macht. Nickel, Paulis geliebtes Kuscheltier, geht in "Wo ist Nickel?" verloren. Pauli sucht tagelang nach dem Stoffkaninchen und ist völlig niedergeschlagen. Auch das neue Kuscheltier, das seine Mutter ihm näht, kann ihn nicht trösten. Wie konnte er Nickel, seinen treuen Begleiter, nur verlieren? In "Hilfe, ein Gespenst!" müssen Pauli und seine Geschwister abends alleine zu Hause bleiben, weil ihre Eltern ausgehen möchten. Die Geschwister sind sich einig, dass sie dafür mittlerweile alt genug sind und genießen den Abend ohne die Eltern. Als sie sich jedoch schlafen legen, sehen sie plötzlich ein Gespenst, das zum Fenster herein möchte. Während sich alle in einem Bett zusammenkuscheln, hat Pauli eine Idee: Einfach gruselige Kaninchenmonster basteln, ans Fenster stellen und das Gespenst damit verjagen. So lässt sich die Zeit überbrücken, bis Mama und Papa wieder zurückkommen.

Brigitte Weninger Geschichten greifen alltägliche Probleme von Klein- und Kindergartenkindern auf und bieten kluge, liebevolle und vernünftige Lösungen an, die für die kleinen Leser stets verständlich und versöhnlich sind. So verwandeln sich z. B. Paulis Bedenken über den Familienzuwachs in Stolz und Zuneigung, als er seine kleine Schwester das erste Mal im Arm hält und er der einzige ist, der sie trösten kann. Eve Tharlets Zeichnungen unterstreichen das Liebevolle, Niedliche und doch auch manchmal Vorwitzige in Weningers Geschichten und geben dem kleinen Kaninchenjungen sein putziges Äußeres. Für Pauli-Fans, die noch nicht alle Bände haben, oder aber auch für Pauli-Neulinge ist dieser Sammelband eine gute Gelegenheit, die Sammlung entweder zu vervollständigen oder sie anzufangen.

Sabine Mahnel
29.02.2016

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