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Ein Fantasy-Geniestreich ohnegleichen

Alix liebt ihr freies und wildes Leben in der Grafschaft Grimhold so, wie es ist: auf der Burg ihres Vaters, mit ihren kleinen Brüdern und Tante Camille, aber der Brief des Königs lässt ihr keine Wahl: Alle unvermählten adeligen jungen Frauen sind zum großen Sternrispenball an den Herrschersitz geladen. König Gideon möchte eine von ihnen zur zukünftigen Gattin erwählen. Und so begibt sich Alix in die Hauptstadt; genauso wie Rebekka von Eichenhall, Lady Bjorkadil von Fjellheim und zehn weitere Damen. Alix' Freude auf die kommenden Tage hält sich aus vielerlei Gründen in Grenzen. Sie vermisst ihr Zuhause und ihre Familie, sie hegt romantische Gefühle für Lord Eichenhall und hat keinerlei Ambitionen, Königin zu sein. Und doch zieht sie die Aufmerksamkeit von Gideon auf sich.

Gleich am Tag ihrer Ankunft zeigt Seine Majestät ihr den Eulenturm und das Gemäldeporträt seiner Mutter, die ähnlich seltsame Augen hatte wie Alix. Nicht das einzig Geheimnisvolle innerhalb der Schlossmauern. Der Aufenthalt am Königshof zehrt bald an Alix' Nerven: Leere Ritterrüstungen stehen Wache, Gemälde spionieren den Besuchern hinterher. Als sie das Bild des Königs in ihrem Zimmer abhängt und dabei versehentlich die Leinwand verletzt, taucht Gideon am nächsten Tag mit einer Wunde an genau dieser Stelle auf. Und zu allem Überfluss muss Alix erfahren, dass Rebekka von Eichenhall auf eigenem Wunsch abgereist sein soll. Für Alix kaum vorstellbar. Ein undurchsichtiges Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Und in der großen Ballnacht ändert Gideon plötzlich die Regeln und damit schlagartig alles ...

Fantasy, die zum Besten vom Besten im Bücherregal gehört - was Christian Handel schreibt, entlockt einem mehr als ein lautes "Wow, wow, wow!"; noch dazu auf jeder einzelnen Seite. Einen Roman des deutschen Autors zu lesen, und es wird besonders aufregend, spannend und fun-tastisch. Auch in "Die Nacht der Königinnen" geht's ab wie eine Rakete. Auf jeder Seite passiert hier etwas, sodass man bei dieser Lektüre gar nicht zum (Durch-)Atmen kommt. Und es wird einem nach nur wenigen Sätzen ganz schwindelig. Von Handels Fantasy fühlt man sich regelrecht high. Hier erfährt man Unterhaltung weit entfernt von jeglicher Langeweile. Das rockt! So u.a. auch bei Stella Tack, die meint: "Ich habe jede Buchseite genossen wie ein Stück Schokolade." Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Christian Handels Geschichten gehören zum Originellsten, was die Jugendliteratur zu bieten hat; und außerdem zum Grandiosesten. Dafür ist "Die Nacht der Königinnen" der beste Beweis. Wenn "Selection" in Suzanne Collins' "Die Tribute von Panem"-Welt spielen würde, wäre das Ergebnis kaum genialster, gar sensationeller. Diese Lektüre bedeutet Fantasy, die alles ist, aber ganz sicher nicht nullachtfünfzehn und damit definitiv nicht Mainstream. Davon kann man nicht anders, als restlos begeistert zu sein. Einfach nur der Wahnsinn! Schier zum Ausflippen!

Susann Fleischer
15.04.2024

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