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Fantasy, die abgeht wie eine Rakete

Die "Bibliothek von Alexandria" ist die mächtigste Organisation der Welt. In jeder Stadt gibt es eine Zweigstelle, und die Bibliothekare sind einflussreiche Männer und Frauen, die über das Wissen der Menschheit herrschen. Der private Besitz von Büchern ist strengstens verboten. Jess Brightwell liebt Bücher, auch wenn er nur illegal mit ihnen zu tun hat. Er stammt aus einer Schmugglerfamilie, die Bücher auf dem Schwarzmarkt verkauft. Sein letzter Auftrag aber hätte den Jungen beinahe ins Gefängnis gebracht. Zum Glück ist Jess ein cleveres Bürschchen und kann den Jägern knapp entkommen. Nur um sich wenig später in die Höhle der Löwen zu begeben, indem er von seinem Vater als Spion in den Orden der Bibliothekare eingeschleust wird.

Jess reist nach Alexandria, um in der Großen Bibliothek seine Ausbildung zu machen. Doch diese ist nicht nur ziemlich hart, sondern auch höchstgefährlich. Mentor Wolfe nimmt seine Postulanten ordentlich zur Sache. Und so vergehen die Tage, Wochen und schließlich Monate, ohne dass Jess seinem Missionsziel auch nur einen Schritt näher kommt. Aber die Zeit in der Bibliothek hat auch ihre Vorteile, wie zum Beispiel die Freundschaft zu Mitschüler Thomas. Schon bald muss Jess erkennen: Er ist nicht der einzige Student, der etwas zu verbergen hat. Thomas entwickelt eine Maschine, die die Welt verändern könnte. Und ehe es sich Jess versieht, gerät er in große Gefahr. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als sein Leben.

Das allerdings ist erst der Anfang. Jess muss zahlreiche Prüfungen meistern, wird mit den dunklen Geheimnissen der Bibliothek konfrontiert und kommt zu allem Überfluss einer gewaltigen Verschwörung auf die Spur - und stellt fest, dass den Großmeistern der Bibliothek ein einzelnes Buch mehr wert ist als ein Menschenleben ...

Fantasy mit Knalleffekt - die Geschichten aus Rachel Caines Feder zu lesen, ist spannend, überraschend und macht echt Spaß über viele, viele Stunden lang. Ihre "Die Magische Bibliothek"-Reihe ist alles, aber ganz sicher nicht nullachtfünfzehn. Kein Wunder also, dass man Band eins, "Tinte und Knochen", partout nicht aus der Hand legen kann. Erst einmal das vorliegende Buch aufgeschlagen, bekommt man von der Welt um sich herum nichts mehr mit. Es zieht einen vollkommen in den Bann. Darüber hinaus ist es der Beweis: Caine ist bzw. leider war ein herausragendes schriftstellerisches Talent. Ihr Schreibkönnen übertrifft das meiste in der (internationalen) Literatur. Von diesem wird einem ganz schwindelig. Chapeau!

Will man etwas wirklich Aufregendes lesen oder vielmehr: lesend erleben, dann muss man unbedingt zu einem Buch von Rachel Caine greifen. Denn jedes der US-amerikanischen Autorin bedeutet ein Fantasyabenteuer weit abseits des Mainstreams und/oder von jeglicher Langeweile. Mit "Tinte und Knochen" erfährt man Unterhaltung, die rockt; und das mal so richtig! Da fängt man mit der Lektüre, sobald beim letzten Satz angekommen, wieder von vorne an.

Susann Fleischer
25.09.2023

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