Krimis & Thriller
Und wieder ein Mord in der Eifel...
In einem Steinbruch in der Eifel wird unter herabgestürzten Felsen die Leiche des Wasserkontrolleurs Franz-Josef Breidenbach gefunden. Siggi Baumeister, Journalist, und Rodenstock, pensionierter Kriminalbeamter, die nichts ohne ihre Frauen Vera und Emma wären, werden vom zuständigen Beamten der Mordkommission Wittlich, Kriminalrat Kischkewitz, um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten, da seine Abteilung personell überlastet ist. So geraten diese vier in einen Kriminalfall, der schnell rätselhaft wird, als im Steinbruch ein einzelner Finger gefunden wird, der nicht zu Breidenbachs Leiche gehört, und ein Bekannter von Breidenbach einen rätselhaften "Unfall" erleidet.
Fragen über Fragen: Wie wollte sich Breidenbach den intern angekündigten noblen Ruhestand leisten? Mit wem hatte Breidenbach kurz vor seinem Tod Geschlechtsverkehr? Was hatte es mit dem verschwundenen Wassergutachten auf sich? Wie erklären sich die vielen an Leukämie verstorbenen Kinder in der Umgebung des Fensterwerks, mit dem Breidenbach irgend einen Kontakt hatte? Und wohin fahren die vielen Lkw, die nachts das Abfüllwerk des größten Mineralwasserproduzenten der Gegend verlassen? Fragen genug, und durch den Streit zwischen Rodenstock und Emma über die Anschaffung eines neuen Hauses sowie die Frage, ob Vera wieder ihren alten Beruf beim Landeskriminalamt aufnehmen soll, wird die Lösung des Rätsels nichts einfacher. Und trotzdem, die Lösung schält sich immer mehr heraus – aber lässt sich die auch nur ansatzweise beweisen?
Jacques Berndorf legt hier schon seinen zehnten Eifelkrimi vor. Diese Romane leben zu einem guten Teil vom typischen Eifler Lokalkolorit, das im Roman durchgehend und stimmig geschildert wird. Die guten Dialoge und der zielgerichtete Handlungsaufbau helfen über einige Längen des Buchs hinweg. Während die lokalen Örtlichkeiten sowie das Leben in der Eifel glaubhaft dargestellt und recherchiert sind, gibt es bei den Angaben zur Rahmenhandlung und zum Grund für den auslösenden Mord einige Unstimmigkeiten. Die fallen aber dem Nicht-Naturwissenschaftler unter den Lesern nicht auf und stören nicht das Lesevergnügen. Auch zum Ende hin ist die Einführung der bulgarischen Mafia etwas weit hergeholt und wäre nicht nötig gewesen.
Berndorf ist trotzdem mit diesem Buch ein unterhaltsamer Kriminalroman gelungen. Sicher werden wir nicht zu lange auf den elften Band warten müssen.
hah
08.01.2001