Gedichtbände
Heimatliebe - traditionell und modern
Heimatgedichte über eine Region - an eine vielen Menschen (noch) unbekannte Region - gilt es in dem schmalen Gedichtbändchen von Holm Kohlmann zu entdecken. Die Oberlausitz, gelegen im süd-östlichen Zipfel Deutschlands, bildet mit Polen und der Tschechischen Republik ein Dreiländereck. Und die Gedichte machen neugierig auf diese Gegend, auf die Landschaft, auf die Menschen, die dort leben.
Die Gedichte erzählen von der Liebe zur Heimat und den dort verwurzelten Menschen; zu einer Idylle; zu einer Region, wie sie geschichtsträchtiger kaum sein könnte. Sie sind eine Hommage an jede einzelne Stadt, an Personen, die dort leben, auch an historische Persönlichkeiten, die berühmt wurden oder es sind. Jahreszeiten ziehen beim Lesen vorbei, Feste, Bräuche - von denen es in der Oberlausitz viele zu entdecken gilt.
Aber auch ganz alltägliche Dinge werden beschrieben, die nicht an Orte oder an eine bestimmte Zeit gebunden sind: Es geht natürlich auch um Liebe - um Liebe zu den Menschen, zwischen den Menschen, zur Natur. Bilder entstehen beim Leser im Kopf: Man spürt einen wundervollen und verlockenden Duft in der Nase etwa bei den Versen im Gedicht "Beim Bäcker" oder "Weihnachtsmarkt". Viele Zeilen regen zum Nachdenken an. Nicht nur von Traditionen und Traditionellem wird erzählt: Auch in der Oberlausitz ist die Zeit nicht stehen geblieben und der Autor beschäftigt sich neben dem "Lausitzer Osterreiten" und dem hier zu findenden "Umgebindehaus" auch mit dem "Internet" und dem "Händi".
"Oberlausitzer Weisen" ist ein Buch, das man immer wieder und immer wieder gern zur Hand nimmt - und in dem man ganz sicher jedes Mal wieder Neues entdeckt.
Mit Humor und Augenzwinkern erzählt Holm Kohlmann von seiner Heimat. Der Gedichtband wäre nicht die schlechteste Vorbereitungslektüre für eine Reise in die Oberlausitz. Er macht Lust und Appetit auf die noch unbekannte Region.
ker
01.11.2006