Medien & Gesellschaft
Ein Sammelwerk der Gedanken
Die Bücher von Günter Baum sind immer wieder eine Überraschung und rufen beim Leser ein ums andere Mal großes Staunen hervor. So hat er in "(Vor)ausdenken" zusammen mit Martina Bohnet-Gerber seinen Gedanken freien Lauf gelassen. Herausgekommen ist eine Sammlung von Prosatexten und lyrischen Ergüssen, die absolut originell ist und darüber hinaus einen mehr als netten Zeitvertreib verspricht. Bei der Lektüre erlebt man ein Vergnügen, von dem man sich liebend gerne inspirieren lässt, seine eigenen Ideen eine Form zu geben und sogar selbst auf das Papier zu bringen. Dieses Buch ist eine Einladung an den Leser zum Mitdenken - eine Einladung, die man gerne annimmt.
Es geht um die Suche nach dem Sinn des Lebens, um die Frage, ob Gott tatsächlich existiert - und wenn ja, inwiefern er unser Leben zu beeinflussen vermag - und darum, welche Wunder im Alltag und im Miteinander mit anderen Menschen auf uns warten. Für diesen Zweck bedienen sich Günter Baum und Martina Bohnet-Gerber einer Poesie, die dahinzufließen scheint wie die Gedanken in diesem Buch. So kommt es auch unweigerlich zu manch interessanter Entdeckung, die beim Leser unweigerlich die Neugierde auf mehr weckt. Und das kommt auch nicht von ungefähr, denn die beiden Autoren ermöglichen es einem, in mannigfaltige Gefühlswelten einzutauchen.
Literatur, die sich fernab gewöhnlicher Pfade bewegt - keinem anderen deutschen Autor gelingt dieses Kunststückchen so gut und auch gekonnt wie Günter Baum. Seiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und sie ist der Beweis, dass amüsante Unterhaltung durchaus mit Tiefgang vereinbar ist. Wenn dann eine Autorin wie Martina Bohnet-Gerber ihre Gedanken zum Besten gibt, kann letztlich nur ein Buch im Stile von "(Vor)ausdenken" herauskommen - nämlich ein Werk, das in seiner Schlichtheit absolut brillant ist und außerdem mit einer großen Aussage besticht: Das Leben ist eine Reihung von Hürden, deren Überwindung zwar Kraft kostet, aber die uns stark machen für schwere Zeiten, die auf jeden von uns warten.
Anja Rosenthal
01.07.2013