Medien & Gesellschaft
In Zeiten der Wirtschaftskrise eine Portion Humor
Die Wirtschaftskrise zeigt überall ihre Auswirkungen und beinahe jeder ist davon betroffen: Die Banken fürchten um ihre Kunden, während andernorts Stellen abgebaut werden. Man kann angesichts dieser Situation entweder seinen Kopf in den Sand stecken oder wie die beiden Karikaturisten Achim Greser und Heribert Lenz verkünden: "Hurra, die Krise ist vorbei!"
Auf 190 Seiten sind Zeichnungen abgebildet, die unterschiedliche Situationen in Krisenzeiten darstellen. In Sprechblasen - ähnlich wie in Comics und Cartoons - äußern die Akteure Sätze, die den Humor aufbauen und die Bilder ins richtige Licht setzen. Die Thematik umfasst den weiten Kreis "Krise", der sich momentan weltweit zeigt. Abgesteckt werden zum Beispiel der Nahostkonflikt (besonders die Besetzung des Iraks durch die Amerikaner), Probleme in Deutschland (Immigration, Arbeitslosigkeit und Rentenproblematik) und die Rolle der Parteien im Leben des Bürgers. Daraus ergibt sich das Bild einer Wirklichkeit, die sich durch Rationalismus, Humor und teilweise Simplizität auszeichnet. Doch ist das Buch keineswegs banal, sondern künstlerisch hochwertig gestaltet.
Die Zeichnungen wechseln zwischen farblich kräftigen Motiven und schwarz-weiß-Darstellungen, die viele Details wiedergeben, dabei sind die Bilder auf einen einzelnen Konflikt komprimiert. Die Sprechblasen sind auf beinahe jeder Seite in der Mitte konzentriert, sodass sie einen großen Teil der Zeichnung einnehmen. Dabei wird die zerrüttete Situation der Gesellschaft verdeutlicht, die sich zwischen Ideal und Realität bewegt. Die Zeichnungen zeichnen sich durch viel Humor und eine hintergründige Kritik aus, die den Rezipienten zum Schmunzeln bringen. Doch regen sie auch zum Nachdenken, zum Hinterfragen an. Es zeigt sich, dass man die uns umgebende Welt besser nicht zu ernst nehmen sollte, das tun die beiden Künstler nämlich auch nicht.
Susann Fleischer
14.04.2009