Biographie
Das bewegte Leben einer Legende
Die Vereinigten Staaten von Amerika erklärten sich im Jahre 1776 vom Mutterland Großbritannien unabhängig. Dies war eine Zeit der Veränderungen und des Umbruches und benötigte aus diesem Grunde eine starke Führungskraft, die den richtigen Weg weisen konnte. Demzufolge wurde 1789 zum ersten Mal in der Geschichte der USA ein Präsident gewählt, der die Geschicke und Belange einer Nation lenken sollte: George Washington. Der berühmte Namensgeber der US-amerikanischen Hauptstadt gilt als Gründungspräsident der USA und hatte ein sehr bewegtes Leben, wie die Biografie von Franz Herre zeigt. Bis heute waren 43 Männer Präsident der USA und damit die mächtigsten Männer der Welt.
George Washington, geboren im Februar 1732 in Virginia, war der dritte Sohn eines Plantagenbesitzers. Doch verlor er bereits im jungen Alter seinen Vater und musste sich mit seinem Leben so gut wie möglich alleine arrangieren. Er genoss zwar nur eine einfache Ausbildung, doch bildete er sich selbst weiter. Seine Kenntnisse in Mathematik befähigten ihn schließlich mit 17 Jahren als Landvermesser tätig zu werden. Während dieser Tätigkeit lernte er Landbesitz zu schätzen. Er trat in die Armee ein und verbrachte seine frühen Jahre mit militärischen Operationen, die allerdings eher weniger von Erfolg beschieden waren. Nach einigen glücklosen Aufstiegsbestrebungen in der Armee entschloss sich George Washington, in die Politik zu gehen und fortan als Abgeordneter tätig zu sein. Auf diesem Gebiet konnte er weitaus mehr Erfolge verbuchen. Schließlich kam seine große Stunde: der Unabhängigkeitskrieg. Er übernahm die wichtige Funktion als Kommandeur der Kontinental-Armee und führte das Land in eine neue Ära. Schließlich gelangte George Washington 1789, als er zum ersten Präsident der USA gewählt und ihm das Wohl des Landes und seiner Bevölkerung in die Hände gelegt wurde, auf dem höchsten Punkt seines persönlichen und beruflichen Lebenslaufs. Schließlich erkrankte er im Alter von 67 Jahren an einer Kehlkopfentzündung, die zu seinem Tode führte.
George Washington wurde bereits zu seinen Lebzeiten zum Mythos stilisiert, der ihn in einem goldenen Licht erscheinen ließ. Dieser Mythos entspricht aber nicht unbedingt der Wahrheit, wie Franz Herres Biografie zeigt. Anhand der einzelnen Lebensstationen des Gründungspräsidenten kristallisieren sich seine Schwächen und Stärken heraus, die einen Einblick in Washingtons Persönlichkeit ermöglichen. George Washington wird in dieser Biografie als ein Mann gezeigt, der auch Fehler machte und somit menschlich erscheint. Dabei geht Herre auf sehr detaillierte Weise vor, die keine Fragen offen lässt. Neben der eigentlichen Biografie werden zusätzliche Informationen zu Personen gegeben, die entweder George Washington an sich oder zumindest eine seiner Lebensphasen prägten. Des Weiteren werden wichtige historische Ereignisse, so zum Beispiel die "Boston Tea Party" (1773) und die Französische Revolution (1789-1799), zumindest angedeutet. An einigen Stellen tritt George Washington dabei in den Hintergrund, allerdings knüpft Herre anschließend schnell wieder an sein eigentliches Thema an. Im Anhang wird ein kurzer Lebenslauf Washingtons aufgeführt, der seine gesamte Karriere (in Verbindung mit seinem Privatleben) nachzeichnet. Auf diese Weise erhält der Rezipient einen kurzen Überblick, der im Buch vertieft werden kann.
Susann Fleischer
14.04.2009