Erzählbände & Kurzprosa
Das Lied des Seelenvogels
Cornelia Leptin hat mit Exodus ein Essay geschaffen, das den Leser an die urspr?ngliche Gnade Gottes heranf?hrt, die wir durch zahlreiche Lebensumst?nde verloren haben und meist durch ebensolche, oft tragische oder dramatische Lebensumst?nde, wiedererlangen m?ssen und k?nnen!
Dank des Protagonisten Adam, werden wir Zeuge einer Wiedergeburt der anderen Art. Adam kommt als reines, friedliches, gl?ubiges Kind Gottes auf die Welt. Er h?rt schon sehr fr?h seinen inneren Seelenvogel, die Stimme Gottes, und er kann die Engel, die ihn leiten, sehen. Doch seine gesamte Familie stellt die Weichen um, l?sst den Zug seines Lebens in einen ganz anderen Bahnhof einfahren. All seine g?ttlichen Eigenschaften, sein geistiges Wahrnehmungsverm?gen, seine engelsgleiche Liebe, werden unterdr?ckt, im Keim erstickt oder auf andere Art aus ihm herausgedr?ngt. Adam wird erwachsen in einer Welt, die den Glauben an Gott vorheuchelt, eine Welt, die Kinder taufen l?sst, zur Kommunion oder Konfirmation schickt, die Ehe vor Gott schlie?en l?sst, weil es eben schon immer so gemacht wurde. Nach au?en hin wird der Soll erf?llt, der in Wirklichkeit kaum jemanden im Inneren interessiert, zu dem man sich in Wirklichkeit gar nicht bekennen will. Bilder und Videoaufnahmen bezeugen die Liebe zu Gott und die anschlie?enden Geldgeschenke, die Essgelage und Lobhudeleien bezeugen nachweislich und f?r ewig den vermeintlich Gl?ubigen.
Adam ist die Marionette seiner Familie und seine st?ndigen Erkrankungen sind der Spiegel seiner Seele. Und nat?rlich kann man das ?bel wegoperieren. Doch tats?chlich sucht sich die kranke Seele danach einen anderen wunden Punkt. So wird Adam hintergangen, belogen, gezwungen, gedr?ckt und muss erwachsen werden, allem zum Trotz. Seinen inneren Vogel h?rt er nur noch zaghaft. Ganz langsam glaubt er, dass das damals nur eine Fehlinterpretation war, eine Halluzination wom?glich. Adam lernt zu lieben, Geld zu verdienen und er lernt den Rausch des Lebens kennen: Rachsucht, Neid, Missgunst, L?gen, Intrigen, Gottesl?sterung. Aber das alles kann man im Qualm der Zigaretten ersticken oder sich mit Alkohol freitrinken. Als sein K?rper und Geist die Notbremse ziehen, besinnt Adam sich auf das kl?gliche weinen seiner Seele und wendet sich der Meditation zu, kehrt in sich, beginnt in sich hineinzuh?ren. Doch die D?monen in ihm, die ihm anerzogen wurden, die die Gesellschaft ihm aufdiktiert hat, die Lehrer und Eltern ihm auferlegt haben, lassen ihn die wahre Stimme Gottes nicht h?ren. Adam irrt im wahrsten Sinne des Wortes umher, sein Geist ist irre, denn Adam hat sich verirrt. Doch Gott l?sst keinen Menschen alleine. Adam h?rt seine Stimme, seinen inneren Seelenvogel wieder, kann ihm folgen und erkennt, dass dieser Weg der konsumbeladenen, technisierten, ewig auf Gewinn und Sieg gesetzten, kalten Gesellschaft der falsche ist.
Ein jeder wird sich wahrscheinlich in Adam wiederfinden. Er lehrt uns, dass wir als Kinder der Macht der Erwachsenen ausgeliefert sind. Unser g?ttlicher Impuls wird unterdr?ckt. Unsere Liebe zu ihm unterbunden. Wir werden beeinflusst. Doch egal wie sehr man vom Weg abgekommen ist, egal wie sehr man gequ?lt und gezwungen wurde, Gott ist da, sendet Signale. Auch wenn sie im Laufe unseres Lebens schw?cher werden, h?ren wir tief in uns hinein, h?ren wir den Gesang und k?nnen ihm folgen, um wieder auf den richtigen Weg zu gelangen. Wir sind in der Lage, unsere kindliche Stimme wieder zu verlautbaren, zu frohlocken, ohne Scheu gl?ubig zu sein und sich zu Gott bekennen. Unsere Krankheiten schwinden, weil das verr?ckte ICH wieder an seinem Platz ist, umh?llt von Engeln und nicht mehr eingeschwei?t in die Schatten der D?monen. Wir k?nnen Eins werden mit Gott.
Cornelia Leptin hat es geschafft, auf k?rzestem Wege, den richtigen aufzuzeigen. Sie hat eindrucksvoll eine Spur zu Gott aufgenommen, und uns so den Weg gezeigt. Was es dazu bedarf, steht in diesem B?chlein, ist niedergeschrieben in den Gesetzen Gottes und schmerzfrei auf unsere Seele gemalt. Wir m?ssen nur unsere Bilder malen, unsere Stimme h?ren, unseren Weg gehen und uns nicht auf falsche F?hrten locken lassen. Doch eines ist klar, selbst der gr??te Umweg, kann und wird zur?ck zu Gott f?hren.
Tanja K?sters
27.04.2009
Eine Lesung aus diesem Buch finden Sie hier:
http://www.autoren-tv.de/vorschaltseiten/leptin_2010_intro.html