Hörbücher

Wie die Großmutter , so die Enkelin

Die 25-jährige Philosophiestudentin Nelly Delacourt lebt, studiert und arbeitet in Paris, der Stadt der Liebe. Amor ist ihr jedoch nicht besonders hold, da sie schon seit langem heimlich in ihren Philosophie-Professor, der nicht nur ihr akademisches Vorbild, sondern auch noch ihr Chef ist. Gerade, als sie sich endlich dazu durchgerungen hat, ihm in einem Brief ihre Liebe zu gestehen, erfährt sie von ihm und seiner neuen großen Liebe, einer italienischen Kollegin aus dem Institut, mit der er in Kürze nach Italien gehen möchte.

Von ihrer großen Liebe enttäuscht, stöbert Nelly in einer alten Kiste, die ihr ihre Großmutter nebst einem Ring mit der Inschrift "amor vincit omnia" hinterlassen hat und findet dort ein Buch mit einer besonderen Widmung, die sie den Entschluss fassen lässt, nach Venedig zu reisen. Ganz entgegen ihrer ansonsten eher vorsichtigen und alles andere als verschwenderischen Art mietet sie spontan in Venedig eine Wohnung für einen Monat, kratzt ihr Erspartes zusammen, kauft sich eine sündhaft teure Designer-Handtasche und reist am nächsten Tag nach Venedig ab.

In Venedig trifft sie den hübschen Valentino, den sie zunächst alles andere als sympathisch und attraktiv findet. Doch als ihr ihre rote Handtasche mitsamt Handy und all ihrem Geld von einer Brücke herab direkt in eine Gondel fällt, ist es nur der Zettel mit Valentinos Telefonnummer, den sie wenige Stunden zuvor missmutig in ihre Hosentasche gesteckt hat und der ihr nun als Rettungsanker bleibt. Während Valentino nach seiner Rettungsaktion nichts unversucht lässt, Nellys Herz zu erobern, stößt sie auf einer ihrer Entdeckungstouren durch das winterliche Venedig zufällig auf ein kleines, gemütliches Café namens "Il settimo cielo", das die Antworten auf ihre Fragen zu verbergen scheint. "Il settimo cielo" sind nämlich auch die Worte, die in dem Buch, das Nellys Großmutter ihr hinterlassen hat, stehen. Was hat das zu bedeuten? War ihre Großmutter auch einst unglücklich oder gar glücklich verliebt in Venedig gewesen?

Nicolas Barreaus neuester Liebesroman spielt in den beiden Städten, die mit Sicherheit die beliebtesten Reiseziele von Verliebten sind: Paris und Venedig. Mit diesen Schauplätzen kann man gar nicht anders, als eine wunderschön romantische Geschichte zu erzählen. Und genau das ist "Das Café der kleinen Wunder" auch. Romantisch, verrückt, witzig, mitunter auch tiefgründig, wenn es z. B. um Nellys philosophisches Lieblingsthema, nämlich die von Paul Virilio begründete Dromologie, geht.

Bereits zum wiederholten Male spricht der Schauspieler Steffen Groth die Hörbuchfassung eines Nicolas-Barreau-Romans und verleiht auch im Fall von "Das Café der kleinen Wunder" der Geschichte noch zusätzlich eine besonders herzerwärmende Note, wenn er mit seiner tiefen, warmen Stimme die ungekürzte Version dieser französisch-italienischen Liebesgeschichte aus der Feder des gebürtigen Parisers Barreau liest. "Das Café der kleinen Wunder" ist genau das richtige Hörbuch für graue Herbsttage, die man am besten zu Hause auf dem Sofa mit einem zuckersüßen Roman mit Happy-End-Garantie verbringt.

Sabine Mahnel
24.10.2016

 
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Das Buch:

Nicolas Barreau: Das Café der kleinen Wunder. Aus dem Französischen von Sophie Scherrer

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Sprecher: Steffen Groth
Hamburg: Osterwold audio 2016
Spielzeit: 500 Min., € 17,99
ISBN: 978-3-86952-336-1

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