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Bentows Debüt - reloaded

In Berlin werden mehrere blonde Frauen brutal ermordet. Der T?ter hat den Opfern die Augen herausgeschnitten, w?hrend sich an den Tatorten tote, gerupfte V?gel bei den enthaarten Leichen finden. Es sind grauenhafte Bilder, mit denen der ermittelnde Kommissar Nils Trojan konfrontiert wird. Leider geh?rt Trojan nicht zur Spezies des starken und stahlharten Kommissars, den nichts ersch?ttern kann, sondern befindet sich selbst in psychiatrischer Behandlung, da er unter Angstzust?nden und Panikattacken leidet.

Trojan sucht seit geraumer Zeit eine Psychotherapeutin auf, um wieder Herr ?ber sich selbst zu werden. Die attraktive Jana Michels hat es ihm angetan, so dass Trojan mehr sein m?chte als lediglich ihr Patient, doch fordert der Serienm?rder Nils Trojans ganze Aufmerksamkeit. Immerhin ergibt sich beim zweiten Mord eine h?chst brauchbare Spur dank einer Zeugin. Die zehnj?hrige Tochter der Ermordeten hat den T?ter mit einer Maske auf dem Kopf gesehen. Sie wird zun?chst zu Trojans wichtigster Spur zum T?ter. Doch wird dar?ber hinaus auch Trojans Psychologin in den Fall mit hineingezogen und zu guter Letzt ger?t Trojan selbst ins Visier des M?rders.

Bereits im Juli 2011 war das vorliegende H?rbuch zeitgleich mit "Der Federmann?, dem Deb?troman Max Bentows, erschienen. Nun hat Der H?rverlag zum Start der Taschenbuchausgabe die vollst?ndige Lesung durch Axel Milberg neu aufgelegt und dabei mit 14,99 Euro einen sehr fairen Preis f?r die sieben CDs veranschlagt. Die Lesung durch den als Kieler Tatort-Kommissar bekannten Milberg ist nahe an der Perfektion. Dank seiner markanten Stimme, die wunderbar zum geschilderten Charakter Trojans passt, schafft er eine maximale N?he zum Protagonisten. Axel Milberg ist ein professioneller Schauspieler, der im vorliegenden H?rbuch sein Feingef?hl f?r Charaktere und Emotionen unter Beweis stellt, mit dem er gelungen die Story zum H?rer transportiert.

Max Bentow baut von der ersten Minute an eine ungeh?rige Spannung auf. Er hat die Abl?ufe in der Geschichte plausibel und nachvollziehbar konstruiert. Die einzelnen Erz?hlstr?nge erg?nzen sich perfekt, was die Spannung stets hochh?lt. Bentow streut geschickt neue Spuren ein, mal konkretisieren sie sich, mal verfl?chtigen sie sich. Der deutsche Autor versteht es ganz hervorragend, Leser und H?rer ganz nah am Kommissar mit ermitteln zu lassen. "Der Federmann" ist eine ?u?erst lebhafte Geschichte, in der es die eine oder andere Wendung gibt, aber garantiert zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen kann.

Bentow findet bei der Gestaltung der Story eine sehr gute Balance, er l?sst sich gen?gend Zeit, die Charaktere einzuf?hren und zu entwickeln, ohne dass dabei auch nur der Hauch von Langatmigkeit entstehen k?nnte. Solche Krimis kannte man bisher eigentlich nur aus Schweden. Man mag sich kaum vorstellen, dass diese nun an der Spree spielen und die F?lle durch einen Berliner Kommissar gel?st werden m?ssen.

Die Auswirkungen von "Der Federmann" haben Max Bentow und Nils Trojan noch in ihrem zweiten, ebenfalls bereits erschienenen Roman "Die Puppenmacherin" besch?ftigt. Dort findet der Berliner Kommissar seine Fortsetzung, die man nach dem G?nsehaut-Erlebnis in "Der Federmann" garantiert nicht missen m?chte.

Christoph Mahnel
21.01.2013

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