Bildbände

Perfekt im Posieren

Zur Mär des Mythos Garbo gehört auch, dass die selbstbewusste schwedische Schauspielerin selbstentschieden den Studios von Hollywood Valet sagte. Was gut ist für die Legende, war nicht die Wirklichkeit. 1941 war Schluss mit der Filmerei, weil's sich so ergab. Greta Garbo (Gustafson) war 36 Jahre und hatte 18 Jahre als Darstellerin gedient. Das genügte, um eine Ikone des Film, der modernen Frau, des 20. Jahrhunderts zu werden. So sieht's Scott Reisfield, der ein vereinfachendes, vertiefendes, verkürztes Porträt von Kata verfasste, wie Großtante G.G. von der Familie genannt wurde.

Das Wort-Porträt ist Teil eines wahrlich ungewöhnlichen Buches. "Das private Album" ist eine Sammlung ausgewählter Aufnahmen, die zumeist noch nirgendwo aufgetaucht sind. Nichts Sensationelles. Solides pur. Alles dem Auge gefällig. Die Diva war perfekt im Posieren. Die Könnerin stand Könnern der Foto-Kunst nicht nur gegenüber. Gemeinsam inszenierten sie das Medium Greta Garbo und produzierten eine wirkungsvolle Magie, die immer wirkt.

Garbo, die nahezu ein halbes Jahrhundert nach dem Ende ihrer Filmkarriere starb, ist lebendig durch ihr gegenwärtiges Gesicht. Das kennen auch die, die nie einen Film der "Göttlichen" gesehen haben. Hinter dem schönen, zweifarbigen Leineneinband offenbart sich die Schönheit eines Menschen. Greta Garbo, eines der unvergesslichen Gesichter des 20. Jahrhunderts, musste nicht die Zähne zeigen, um mit einem Lächeln Sympathie für sich zu gewinnen. Wahre Schönheit ist wahrhaft schön anzusehen!

Bernd Heimberger
04.10.2005

 
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Das Buch:

Scott Reisfield, Robert Dance: Greta Garbo. Das private Album

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Berlin: Henschel Verlag 2005
256 S., € 14,95
ISBN: 3-8948-7514-3

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