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Eine Zukunftsvision , ganz nah an der Wahrheit

Der Klimawandel hat verheerende Folgen für die Menschheit der Zukunft. Im 23. Jahrhundert herrscht die "Heißzeit". Nur ein neues Denken und Handeln kann Abhilfe schaffen. Die Weltbevölkerung ist auf ein Viertel geschrumpft und schwer traumatisiert. Der Rest der Zivilisation begeistert sich letztlich für ein Wertesystem, welches das Fortbestehen der Menschheit besser gewährleisten kann. Auch Sara und Krishna Kumar, die in der Schweiz und Nepal leben, haben an den Folgen der Klimaerwärmung zu leiden. Die Polkappen sind (fast) zur Gänze geschmolzen und selbst in den einst eisigkalten Februartagen sinkt die Temperatur kaum unter vier Grad Celsius. Es droht eine weitere Katastrophe ...

Andreas Speich verarbeitet mithilfe seines Romans "Heißzeit" die völlig unzureichenden Maßnahmen der Menschheit angesichts des sich schon heute ankündigenden Klimawandels und sucht nach einer Lösung für die damit verknüpften globalen Probleme. Nötig sind seiner Meinung nach die Reflexion überholter Moralvorstellungen und die Veränderung von Verhaltensweisen. Weisheit und Menschlichkeit sollen die Grundlagen eines neuen `humanistischen´ Strebens sein. Dies gelingt dem Autor, indem er nicht den mahnenden Finger hochhält. Er versucht vielmehr, den Leser auf unterhaltsame Weise auf das Hier und Jetzt aufmerksam zu machen und ihn wachzurütteln. Ein wahres Kunststück.

In "Heißzeit" zeigt uns Andreas Speich, dass wir nicht mehr fünf, sondern vielmehr bereits eine Minute vor zwölf haben. Es ist höchste Zeit zu handeln, bevor es endgültig zu spät ist. Solch ein Plädoyer für die Erde und für den Klimaschutz war längst überfällig. Umso besser, dass dieses von jemandem kommt, der weiß, worüber er schreibt. Der Schweizer war u.a. Forstdirektor der Stadt Zürich und hat als Waldexperte in vielen Teilen der Erde gewirkt. Seine Beobachtungen, wie sich die Natur im Laufe der letzten Jahre gewandelt hat, hat er in sein Buch einfließen lassen - und zugleich ein Lesevergnügen geschaffen, das so wunderbar anders ist. Allein dafür: ein herzliches DANKEschön!

Unterhaltung abseits des Mainstreams - "Heißzeit" erschüttert den Leser bis in seine Grundfesten. Ab der ersten Seite kriegt man eine Gänsehaut am ganzen Körper. Denn Andreas Speich hat hier keine Dystopie geschrieben, sondern ein Buch, das ein realistisches, wenn auch äußerst beängstigendes Zukunftsszenario entwirft. Doch noch ist Zeit, zu verhindern, dass dieses Wirklichkeit wird.

Anja Rosenthal
05.12.2016

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