Romane
Ein Fantasyerlebnis à la Scheherazades "1001 Nacht"
Von klein auf ist Iaret mit der verbotenen Magie der Wüste begabt. Ein Siegel auf ihrer Stirn soll den Zauber bannen, wie bei allen Frauen im Reich. Als Iaret versucht, das Siegel zu brechen und dem Harem des Herrschers zu entfliehen, wird sie in den Kerker von Niat geworfen. Noch nie ist es jemandem gelungen, von dort auszubrechen. Um in der ruchlosen Gesellschaft des Kerkers zu überleben, verbündet sich Iaret mit einem in Ungnade gefallenen Königssohn, einer Mörderin und einem Dieb. Den unfreiwilligen Gefährten bleibt nicht viel Zeit, ihre Flucht zu planen, denn das nur zur Hälfte gebrochene Siegel stellt eine tödliche Bedrohung für Iaret dar. Ihre einzige Hoffnung, jemals die Sonne wiederzusehen, ist ein Monster, das in den Tiefen des Gewölbes eingesperrt ist.
Iaret ahnt, dass ihr Plan vielen Menschen das Leben kosten könnte. Denn das Monster ist ein uraltes Wesen, voll mächtiger Magie und unbändigem Zorn. Es zu befreien, könnte die Rettung bedeuten oder aber den Untergang der Stadt und der Bewohner. Sie, Ahat, Tehu und Chen wagen es trotzdem, für ihre Freiheit alles zu riskieren. Das Dasein im Verlies ist geprägt von Machtkämpfen und von Hunger. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Insassen einen qualvollen Tod sterben. Iaret steht ein ähnliches Schicksal bevor, sollte die Flucht misslingen. Das Wüstenfeuer verbrennt sie langsam von innen. Um sie zu retten, würde Ahat alles riskieren - sogar, dass Niat zerstört wird. Doch nicht nur von dem Dschinn geht eine Gefahr aus. Iaret droht Unheil über sie alle zu bringen ...
"Der Fluch des Wüstenfeuers" erscheint wie eine Geschichte aus "1001 Nacht". A.S. Bottlinger gelingt mit dem vorliegenden Roman Unterhaltung, die zum Verweilen und zum Träumen einlädt. Solch ein betörend schönes und zugleich unfassbar spannendes Leseerlebnis steht nur selten zwischen zwei Buchdeckeln. Was man hier in die Hand bekommt, ist Fantasy auf höchstem Niveau. Die deutsche Autorin kann es definitiv mit einem Richard Schwartz aufnehmen. Ihre Werke gehören unbedingt in jedes Bücherregal. Denn diese bedeuten Literatur à la "Das Geheimnis von Askir". Ab der ersten Seite machen diese Schluss mit Langeweile. Damit nicht genug: Außerdem besitzen Bottlingers Bücher eine süchtig machende Wirkung. Erst einmal mit der Lektüre begonnen, kann man gar nicht mehr aufhören.
Literatur voll anmutiger Schönheit und funkelnder Magie - in "Der Fluch des Wüstenfeuers" entführt A.S. Bottlinger in eine phantastische Welt, die man so schnell nicht mehr verlassen möchte, am liebsten sogar niemals wieder. Bis zur letzten Seite nimmt die Story einen vollkommen gefangen. Sie lässt einen partout nicht mehr los. Was für ein unfassbar gutes Lesevergnügen. Einfach nur wow, wow, wow!
Susann Fleischer
26.09.2016