Romane

"Die Brücke der Gezeiten" - ein Fantasyerlebnis der Superlative

Dekore 928: Es ist der sechste Monat der Mondflut. Der Krieg tobt in Urte, nachdem die Kriegshorden Rondelmars in Antiopia eingefallen sind. Die Armee von Kaiser Constant zieht ihre blutige Spur durch das ehemals friedliche Nachbarland, um es unbarmherzig zu unterwerfen. Doch als die antiopischen Soldaten einen Sieg um die Mauern der mächtigen Stadt Shaliyah erringen können, wendet sich das Blatt. Was beide Seiten nicht wissen: Der wahre Schlüssel zum Schicksal der Welt liegt in den Händen des Magiers Alaron und des ehemaligen Marktmädchens Ramita. Die beiden haben zwar die Skytale, aber treiben nach ihrer Flucht hilflos im Ozean. Rettung scheint ein Zain-Kloster zu bieten. Dort bringt Ramita Zwillinge zur Welt. Aber schon bald müssen sie und Alaron die schützenden Mauern des Klosters verlassen, um die riskante Reise zum Hof von Wesir Hanouk anzutreten.

Währenddessen sitzt Ramon mit zwölftausend Legionären in einer Wüste hinter den feindlichen Linien fest. Er und die wenig überlebenden Offiziere von Echors Heer einigen sich darauf, Seth Korion zu ihrem neuen General zu machen. Unter seiner Führung gelingt es ihnen, sich bis nach Ardijah durchzuschlagen und im Kampf gegen die Seelentrinker einen Erfolg zu erringen. Allerdings sind Sultan Salims Soldaten ihnen dicht auf den Fersen, und die nächste Schlacht steht kurz bevor. Gurvon Gayle versucht, diese schlimmen Zeiten für seine Zwecke auszunutzen. Er arbeitet daran, Francis Dorobon zu entmachten und Javon endlich an sich zu reißen. Elena und Kazim setzen alles daran, die Pläne Gayles zu vereiteln. Cym derweil fristet ihr Dasein als Gefangene der Seelentrinker. Die erfahren von der Skytale - dem einzigen Artefakt, das sie von ihrem Fluch befreien kann ...

"Die Brücke der Gezeiten" - eine absolute Fantasy-Sensation. Was man mit David Hairs Büchern in die Hand bekommt, stellt (fast) alles in den Schatten. Mit diesen erfährt man Unterhaltung, wie sie spannender, phantastischer und genialer definitiv nicht sein kann. "Der Zorn des Propheten" ist so gut geschrieben, dass es den Leser glatt aus den Socken haut. Ab dem ersten Satz erfährt man hier Unterhaltung wie aus der Feder einen J.R.R. Tolkien. Der neuseeländische Autor beweist abermals, dass er ein Meister seines Fachs ist. Hair beherrscht sein Schriftstellerhandwerk so gut wie nur wenige andere. Was seiner Feder entstammt, lässt einem den Atem stocken. So viel 1a-Lesespaß findet man höchstens noch in der "Der Herr der Ringe"-Trilogie. Man hat keine andere Wahl: Man muss diesen Roman unbedingt kaufen und sofort verschlingen. Dann also ab zur nächsten Buchhandlung.

Mit "Die Brücke der Gezeiten" hat David Hair eine Fantasysaga geschaffen, die ihresgleichen sucht. An "Der Zorn des Propheten" vermag kaum etwas anderes heranzureichen. Solch ein Lesevergnügen darf in keinem gut sortierten Bücherregal oder auf keinem Nachttisch fehlen. Es ist Pflicht für Leser von Tolkien, Michael J. Sullivan und Co. Kein Wunder, dass alle von Hairs Werken weiter oben in den Bestellerlisten stehen. Denn Literatur ist selten so grandios wie in diesem Fall. Einfach nur der helle Wahnsinn!

Susann Fleischer
25.07.2016

 
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Das Buch:

David Hair: Die Brücke der Gezeiten - Der Zorn des Propheten. Aus dem Englischen von Michael Pfingstl

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München: Blanvalet Verlag 2016
592 S., € 14,99
ISBN: 978-3-7341-6075-2

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