Romane

Eine Geschichte voller Melancholie , aber auch Heiterkeit

65 Jahre ist es her, dass der Bürgerkrieg die Spanier in zwei Lager teilte. Und mindestens genauso lange ist es her, seit Alberto Romero vergaß, wer er ist. Damals, am Nachmittag des 7. März 1937, wird der Junge zu einem Waisenhaus gebracht. Dort verbringt er die nächsten Wochen, Monate, Jahre, bis er schließlich bei einer Familie ein neues Zuhause findet. Tino, Albertos siebenjähriger Enkel, ahnt nichts von der Vergangenheit seines Großvaters. Er ahnt noch nicht einmal, dass Alberto noch nie seinen Ehrentag gefeiert hat. Warum sollte er, wenn er doch nicht weiß, wann er überhaupt geboren wurde? Das soll sich aber nun ändern. Als Tino von der Sache erfährt, ist er erschüttert. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Albertos verlorenem Geburtstag.

Die Reise führt Alberto und Tino quer durch Spanien. Beim Waisenhaus angekommen, müssen Großvater und Enkel feststellen, dass dort ein Anhänger von General Franco wohnt. Von ihm erfahren sie, dass Isabel, eine der Erzieherinnen, inzwischen ein Restaurant im Nachbarort besitzt. Sofort machen sich die beiden auf dem Weg - nur, um kurz darauf eine große Enttäuschung zu erleben. Isabel kann ihnen auch nicht sagen, woher Alberto kommt und wann er Geburtstag hat. Sie erzählt ihnen, dass ein Soldat Alberto einst zu ihr gebracht habe. Die Spur zu Albertos Vergangenheit scheint sich zu verlieren. Da blitzen bei Alberto kleine Erinnerungsfetzen auf. Diese zeigen ein Weingut. Dort hofft er jemanden zu treffen, der ihm Antworten auf so viele Fragen geben könnte...

Ganz großes Gefühlskino - genau dieses bekommt man mit den Romanen aus Diana Rosies Feder in die Hand. "Albertos verlorener Geburtstag" lässt garantiert niemanden unberührt. Kaum die ersten paar Seiten gelesen, hat man feuchte Augen. Nach dem letzten Satz weint man Sturzbäche von Tränen. Die britische Autorin beweist bereits mit ihrem Debüt: Sie ist eine Erzählerin von Weltklasse. Sie schreibt Bücher, in die man sich einfach Hals über Kopf verlieben muss. Noch lange nach deren Lektüre fühlt man sich so schwindelig, als hätte man mehrere Gläser spritzigen Champagner getrunken. Ohne jeden Zweifel: Solch ein wundervolles Lesevergnügen findet man nicht alle Tage zwischen zwei Buchdeckeln. Kein Wunder, dass man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören kann.

"Albertos verlorener Geburtstag" ist das Wunder von einer Geschichte. Hier erlebt man Literatur zum Lachen, zum Weinen, zum Seufzen schön. Diana Rosie trifft den Leser mitten ins Herz und macht ihn so glücklich, wie nur noch eine Jojo Moyes oder Anna McPartlin es vermag.

Susann Fleischer
08.02.2016

 
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Das Buch:

Diana Rosie: Albertos verlorener Geburtstag. Aus dem Englischen von Gabriela Schönberger

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München: Knaur Verlag 2016
336 S., € 16,99
ISBN: 978-3-426-65393-7

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