Romane

Eine atemberaubende Reise an die Grenzen der Freiheit

Juni 1978: David Slaney kann sich nur einer Sache sicher sein: Sie werden ihn nicht erwischen. Mit Anfang zwanzig ist er wegen Drogenhandels zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Nun, vier Jahre später, ist ihm endlich die Flucht gelungen. Aber noch ist er nicht in Sicherheit. Die Polizei jagt auf Slaney quer durch die Staaten. Sie ist ihm stets dicht auf den Fersen, sodass Slaney niemals zur Ruhe kommt. Immer muss er auf der Hut sein. Ein gefälschter Pass und sein gutes Aussehen helfen ihm, an sein Ziel zu kommen. Er ist auf den Weg zu seinem Jugendfreund Hearn. Der hat ihn damals in Stich gelassen, als man ihn festnahm. Nun wollen sie gemeinsam erneut den Coup starten, der Slaney einst hinter Gitter brachte.

Sie wollen zwei Tonnen Marihuana durch das Hurrikangebiet zwischen Kolumbien und Neufundland schmuggeln. Mit von der Partie sind Geldgeber, denen nicht zu trauen ist, ein trinkfester Skipper und dessen nymphenhafte Geliebte. Diesmal, da ist sich Slaney gewiss, wird sie nichts und niemand aufhalten. Mit genügend Geld in der Tasche kann Slaney seine große Liebe zurückgewinnen. Das glaubt er zumindest. Doch Jennifer ist verheiratet. Nachdem Slaney verhaftet wurde, musste sie befürchten, dass man ihr die Tochter wegnimmt - wegen schlechtem Einfluss. Mittlerweile hat sie einen Mann gefunden, der immer für sie da ist, und will nichts mehr mit Slaney zu tun haben. Als sich die beiden wiedersehen, erkennt Slaney, dass es wirklich vorbei ist.

Hals über Kopf stürzt sich Slaney in einen aufregenden wie gefährlichen Roadtrip und vergisst darüber, "dass die schwersten Fehler am leichtesten zu begehen sind". Er vertraut den falschen Leuten. Selbst auf Hearn scheint kein Verlass zu sein. Der denkt nur an sich selbst und interessiert sich nicht für Slaney und dessen Probleme. Slaney allerdings ignoriert das. Für ihn ist Freundschaft wichtiger als alles andere - egal, wie mies diese Freundschaft in Wahrheit ist. Doch ehe er es sich versieht, steckt Slaney in schlimmen Schwierigkeiten ...

Lisa Moore sorgt mit ihren Romanen für Unterhaltung zum Niederknien schön. "Der leichteste Fehler" steckt voller unvergesslicher Lesemomente. Während der Lektüre fühlt man sich einfach nur glücklich. Und es macht unglaublich großen Spaß, das vorliegende Buch zu lesen. Nach nur wenigen Seiten verliert man sich vollkommen in der Geschichte. Kein Wunder, denn die Worte der Autorin besitzen eine große Sogwirkung. Sie machen hochgradig süchtig - süchtig nach mehr von Moore! Man kann einfach nicht anders: Es dauert nur wenige Sätze und schon erliegt man diesem Lesevergnügen mit allen Sinnen. Für den Leser sind Moore und ihre Werke das beste Geschenk auf der Welt. Denn diese bedeuten Emotionen pur und sind die reinste Verführung.

Wenn gute Unterhaltung, dann Lisa Moore. Ihr gelingt mit "Der leichteste Fehler" ein noch nie dagewesenes Leseerlebnis. Bis zum letzten Satz fesselt einen die Story - und zwar so sehr, dass man alles um sich herum vergisst. Die Kanadierin ist eine meisterhafte Geschichtenerzählerin. Sie beherrscht die Schreibkunst in absoluter Perfektion. Hier bekommt man Literatur in die Hand, der man garantiert nicht widerstehen kann. Sie bringt das Herz zum Hüpfen und bedeutet Balsam für die Seele.

Susann Fleischer
16.03.2015

 
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Das Buch:

Lisa Moore: Der leichteste Fehler. Aus dem Englischen von Kathrin Razum

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München: Carl Hanser Verlag 2015
368 S., € 21,90
ISBN: 978-3-446-24723-9

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