Romane
Lucinda Riley - die Meisterin der großen Gefühle
Maia ist die älteste von sieben Schwestern, die alle von ihrem Vater adoptiert wurden, als sie sehr klein waren. Als Einzige lebt sie noch auf dem herrschaftlichen Anwesen ihres Vaters am Genfer See. Anders als ihre Schwestern, die es drängte, draußen in der Welt ein ganz neues Leben als Erwachsene zu beginnen, fand die eher schüchterne Maia nicht den Mut, ihre vertraute Umgebung zu verlassen. Doch dann ändert sich alles, als Pa Salt überraschend stirbt und ihr einen Umschlag hinterlässt. In diesem findet die junge Frau den Schlüssel zu ihrer Vergangenheit. Sie wurde in Rio de Janeiro in einer alten Villa geboren. Maia, die fließend Portugiesisch spricht und als Übersetzerin arbeitet, beschließt, nach Brasilien zu fliegen und dem Geheimnis um ihre Herkunft auf die Spur zu kommen.
Dort macht sie sich mit Floriano Quintelas, einem befreundeten Schriftsteller, auf die Suche nach ihren Wurzeln - und erfährt von einer tragischen Liebesgeschichte, die sich im Paris der Jahrhundertwende zugetragen hat. Damals, im Jahre 1928, begegnete Maias Urgroßmutter Izabel einem französischen Bildhauer. Die beiden verliebten sich Hals über Kopf ineinander. Aber eine Zukunft zu zweit schien unmöglich, denn Izabel war einem Anderen versprochen. Bei ihrer Rückkehr sollte sie Gustavo Aires Cabral heiraten. Ihn aber liebte Izabel nicht. Sie wollte mit Laurent in Paris bleiben. Das allerdings war schier unmöglich. Und trotzdem: Die Liebschaft blieb nicht ohne Folgen. Plötzlich beginnt Maia zu begreifen, wer sie wirklich ist und was dies für ihr weiteres Leben bedeutet ...
Unterhaltung zum Niederknien schön - mit "Die sieben Schwestern" beweist Lucinda Riley: Sie ist die Jane Austen unserer Zeit. "Die sieben Schwestern" ist eine Geschichte, in die man sich einfach verlieben muss. Hier findet frau das große Glück. Noch nicht einmal Hollywood hätte ein besseres Vergnügen gelingen können. In einem Satz aus der Feder der Bestsellerautorin steckt mehr Herz(schmerz) als in einem Liebesdrama aus der Filmtraumfabrik. Es dauert nur wenige Seiten, bis man bittere Tränen vergießt. Ohne jeden Zweifel: Rileys Worte kommen einer Verführung gleich. Sie sind Balsam für die Seele. Sie lassen den Leser jegliche Sorgen und außerdem die Welt um ihn herum vergessen. Selbst die Zeit verliert alle Bedeutung, wenn man mit der Lektüre erst einmal begonnen hat.
Die Romane von Lucinda Riley bedeuten Lesegenuss pur. Diese versetzen den Leser in einen Rausch, von dem man sich wünscht, er möge niemals enden. Und sie machen einen ganz schwindelig - so auch "Die sieben Schwestern". Man fühlt sich ganz trunken von solch einem großartigen Leseerlebnis. Kein Wunder, dass man es kaum erwarten kann, bis ein neues Buch der Schriftstellerin erscheint. Ein Werk der Irin gelesen - und schon ist man süchtig.
Susann Fleischer
09.03.2015