Romane
Eine Geschichte von großer philosophisch anmutender Sprachkraft
Ein Knabe, vor Jahrhunderten unterwegs vom Süden in den Norden, gelangt in den Vorgarten der Stadt Salzburg. Er wird auf seiner Wanderschaft erfasst vom Zauber, subtil berührt von den Geheimnissen dieser Region und konfrontiert mit Begegnungen merkwürdiger Art.
Mit dem Betreten der Stadt jedoch fällt er auf das steinerne Pflaster einer harten Realität, die ihn nicht mit Tritten schont, in der er aber auch Freundschaft erfährt und so manche Kniffe erlernt, zu denen die Not ihn zwingt, während ein Winter hereinzubrechen beginnt, wie er niemals zuvor erlebt worden ist.
Clara Schobesberger verführt in ihrem Roman "Die Spur der Zeit" den Leser zu einem atemberaubend schönen Erlebnis. Zwischen zwei Buchdeckeln eröffnet sich einem eine einzigartige Gefühlswelt. Ab der ersten Seite taucht man in diese ein und vergisst über solch ein Lesevergnügen alles um sich herum. Die österreichische Autorin schafft mit ihren Worten ein Highlight der Schreibkunst. Und ihre Fotos lassen das vorliegende Buch darüber hinaus zu einem Genuss für die Augen werden. Den Bildern haftet etwas Träumerisches an. Wenn man sie betrachtet, scheint die Wirklichkeit in die Ferne zu rücken. Sie ziehen einen geradezu in den Bann, sodass man die Fotos am liebsten stundenlang betrachten möchte. Von ihnen geht ein besonders feiner Zauber aus - genauso wie von Schobesbergers Geschichte. Seufz!
Literatur, die den Leser unfassbar glücklich macht - "Die Spur der Zeit" aus der Feder von Clara Schobesberger gehört ohne jeden Zweifel zu jenen Büchern, die man partout nicht mehr weglegen kann, wenn man sie erst einmal zur Hand genommen hat. Hier findet man Emotionen pur, fesselnde Spannung und außerdem beste Unterhaltung, die einen Stunden über Stunden vollkommen gefangen nimmt. Schade nur, dass dieser Lesespaß ein viel zu schnelles Ende hat.
Anja Rosenthal
15.12.2014