Romane
Ein Historienroman der allerersten Güte
Die britischen Inseln, 1760: Vierzehn Jahre sind vergangen, seitdem die Jakobiten bei Culloden vernichtend geschlagen wurden und James Fraser, ein Sohn der Highlands, viele seiner Freunde und Mitstreiter verlor. Inzwischen fristet Jamie ein trauriges Dasein in seinem finsteren Verlies - und ein Ende ist nicht in Sicht. Als dann allerdings Lord John Grey nach langer Zeit in Jamies Leben tritt, ändern sich die Dinge plötzlich. Grey will mit Jamies Hilfe einen Korruptionsfall innerhalb des Militärs aufklären und kommt dabei einer politischen Verschwörung auf die Spur. Gefahr nähert sich England. Die Jakobiten wollen Rache für ihre damalige Niederlage und planen erneut einen Aufstand gegen die verhassten Engländer.
Mit einem Mal findet sich Jamie in einer schwierigen Lage wieder. Gerne würde er die Aufständischen unterstützen, fühlt sich jedoch Lord John Grey gegenüber verpflichtet. Ihm hat er seine Freiheit zu verdanken und ihm hat er Treue geschworen. Ein Ausweg aus diesem Dilemma scheint aussichtslos. Zumal Jamie weiß, dass jeder Aufstand fehlschlagen würde. Dies hat er von seiner Frau Claire erfahren. Sie kennt als Zeitreisende die Zukunft, kann Jamie aber in diesen schlimmen Stunden nicht zur Seite stehen. Stattdessen muss Jamie seinen Kampf ganz alleine ausstehen. Aber es bleibt die Hoffnung auf ein Wunder. Vielleicht bringt die Reise nach Irland ihn und Lord John, einst enge Freunde, einander wieder näher.
Und tatsächlich: Das einstige Band ihrer Freundschaft scheint sich wieder zu festigen. Doch dann geschieht etwas, dass alles in Frage stellt. Lord Johns Gefühle für Jamie sind nämlich alles andere als keuscher Natur. Der englische Offizier liebt seit langer Zeit James Fraser, aber muss sich wohl oder übel damit abfinden, dass eine (Liebes-)Beziehung zwischen ihnen niemals möglich sein wird. Vielmehr muss Lord John sich eingestehen, dass er nur in Gedanken mit Jamie zusammen sein wird. Es droht sich ein großes Drama anzubahnen ...
Dramatik und Spannung in geballter Form - kaum jemand schreibt so gute Historienschmöker wie Diana Gabaldon. Bei der Lektüre von "Die Fackeln der Freiheit" vergisst man beinahe das Atmen, denn hier erfährt man einen Genuss, der einen vollkommen gefangen nimmt und geradezu in Ekstase versetzt. Für den Leser sind die Bücher der US-Amerikanerin das schönste Geschenk auf der Welt. Eben Unterhaltung, die schlichtweg sagenhaft gut ist und die alles andere glatt in den Schatten zu stellen vermag. Wie keine zweite schenkt Gabaldon ihren Fans Lesestunden voller Glück und purer Leidenschaft. Kein Wunder, dass man sich bereits nach wenigen Seiten ganz berauscht fühlt. Der vorliegende Roman ist die beste Droge überhaupt!
Einen Roman von Diana Gabaldon zu lesen ist wie eine Reise in die Vergangenheit. "Die Fackeln der Freiheit" gehört zweifellos zu den schönsten Erlebnissen, die man als Leser haben kann. Hier wird Historie zu einem Vergnügen ohnegleichen. Kurzum: Die Geschichten der US-amerikanischen Autorin sind eine literarische Sensation.
Susann Fleischer
03.02.2014