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Das Ende eines Mythos

Oscar Feldman ist daf?r bekannt, dass er das Leben in vollen Z?gen genoss und kein Kostver?chter war - insbesondere was die Damenwelt betrifft. Als er im Alter von 78 Jahren an einem Herzinfarkt stirbt, hinterl?sst er eine trauernde Fangemeinde, zu denen seine Frau, Schwester und Geliebte eher weniger zu z?hlen sind. Haben sie doch unliebsame Erinnerungen an den Maler, dessen Kunst haupts?chlich im Portr?tieren nackter Modelle besteht. Und doch ist der Schmerz ?ber seinen Verlust so gro?, dass der Mythos um seine Person ?ber Jahre hinweg bestehen bleibt. Sechs Jahre m?ssen vergehen, bis "Feldmans Frauen" die Gelegenheit gegeben wird, ihre Geschichte ?ber den K?nstler neu zu erz?hlen.

Gleich zwei M?nner interessieren sich f?r das Leben von Oscar Feldman. In Biographien wollen sie dem Mann hinter seinen Werken nahe kommen. Doch um den ber?hmten New Yorker Maler ins richtige Licht zu r?cken, suchen sie Witwe Abigail, Schwester Maxine und seine lebenslange Aff?re Teddy St. Cloud auf, die zuweilen Tisch und Bett mit ihm teilten. In den Betrachtungen ?ber das Leben des exzentrischen K?nstlers lassen sie ihre eigenen Lebensentw?rfe, Vorlieben, Eigenheiten, Tr?ume, ?ngste und W?nsche einflie?en, sodass Feldmans Lebensgeschichte zu einem Sinnbild f?r die emanzipierte Frauenwelt wird - die Entmystifizierung eines Mannes, der zeitlebens als Bad Boy der Kunstszene galt und trotzdem ein weicher Kern hinter der harten Schale verbarg.

Kate Christensens Roman "Feldmans Frauen" ger?t zu einem (berauschenden) Kaleidoskop an Gef?hlen und Eindr?cken, das auf jeder Seite ein neues Bild des Lebens entwirft. Feinsinnig, spritzig und mit einer wunderbaren Kunstfertigkeit breitet die US-amerikanische Autorin ein farbenfrohes Portr?t aus, in dessen Verlauf die anf?nglich blasse Gestalt der Protagonistinnen sich zu einem schillernden, leidenschaftlichen Bildnis der Generationen entwickelt. Ein facettenreicher Roman, dessen Sinn f?r Originalit?t, Witz und emotionaler Tiefe auf den Leser eine wahre Sogwirkung aus?bt.

Susann Fleischer
03.01.2011

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