Romane

"Chick Lit" vom Feinsten - frisches Lesefutter aus Irland

Irische Autorinnen wie Marian Keyes, Cecelia Ahern oder Cathy Kelly, die vor allem Geschichten über und für junge Frauen und ihre Höhen und Tiefen schreiben, erfreuen sich weiterhin ungetrübter Beliebtheit. So auch Melissa Hill, die in ihrer Heimat als die legitime Nachfolgerin von Maeve Binchy gefeiert wird. Ihr neuester Roman "Gleich hinter Wolke sieben" ist nun auch auf dem deutschen Markt erschienen. Und wieder wird sie damit ihre Leser begeistern und ihnen eine Lektüre bescheren, die sie am liebsten ohne Unterbrechung von vorne bis hinten durchlesen möchten.

Auf dem Schreibtisch der jungen australischen Lektorin Brooke landet eines Tages ein Manuskript einer unbekannten Autorin, das Brooke von der ersten Seite an fesselt und ihr keine Zweifel lässt, dass es sich für ihren Verlag lohnen würde, diesen Roman in sein Programm aufzunehmen. Wann immer sie Zeit findet, taucht sie ab in die Geschichte von den Schwestern Eve und Sam, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Eve lebt in Dublin, hat zwei wundervolle Kinder und wartet seit neun Jahren darauf, dass ihr der Vater ihrer Kinder, den sie abgöttisch liebt, endlich einen Heiratsantrag macht. Ihre Schwester Sam hingegen ist eine erfolgreiche Journalistin und Autorin und lebt in London. Mittlerweile hat sie schon den dritten Heiratsantrag ihres Freundes Derek zurückgewiesen und muss sich ernsthaft Gedanken darüber machen, wie es in ihrer Beziehung und in ihrem Leben weitergehen soll.

Zu diesem Zeitpunkt beschließen die beiden Schwestern, für ein paar Tage die Plätze zu tauschen: Eve, die dringend mal wieder ein bisschen Zeit für sich und Abstand vom Haushalt und den Kindern braucht, wird sich in London vergnügen, während Sam mit Eves Kindern testen möchte, ob sie für ein Familienleben geeignet ist. Dieser Tausch, der sich von der Idee her zunächst gut und vernünftig anhörte, bringt mehr Wind in das Leben der beiden Schwestern, als sie sich gewünscht hatten.

Auf der anderen Seite der Welt, in Sydney, gerät Brooke unterdessen immer mehr in den Bann der Geschichte dieser unbekannten Autorin, die sie immer noch nicht ausfindig machen konnte. Sie ist so fasziniert von den Charakteren, dass sie erst gegen Ende des Manuskripts merkt, dass diese Personen nicht einfach irgendwelche erfundenen Charaktere sind, sondern auf seltsame Weise mit ihrem Leben verknüpft sind. Sie hat das dumpfe Gefühl, dass sie nicht eher Ruhe finden wird, bis sie herausgefunden hat, was sich hinter dieser fesselnden und tragischen Geschichte verbirgt. 

Melissa Hill ist es wieder einmal gelungen, einen Roman für junge Frauen zu schreiben, der zwar einerseits in dem lockeren, flüssigen Ton geschrieben ist, der auch ihre Kolleginnen im "Chick Lit"-Genre ganz nach oben gebracht hat, aber andererseits thematisch auch ernstere Themen, wie Familientragödien oder unverzeihliche Lebenslügen, anspricht. Diese Bandbreite garantiert ihr eine große Fangemeinde, die sich von ihren Geschichten angesprochen und sehr gut unterhalten fühlen wird.

Sabine Mahnel
27.04.2009

 
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Das Buch:

Melissa Hill: Gleich hinter Wolke sieben. Aus dem Englischen von Peter Durin

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München: Knaur Verlag 2009
443 S., € 16,95
ISBN: 978-3-426-66335-6

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