Belletristik:

Sachbuch:

Magazin:

Romane

Lebe jeden Tag , als wäre es dein letzter …

Was kann einem Menschen Schlimmeres passieren, als an dem Tod eines anderen schuld zu sein? Genau dieses Schicksal hat die 34-jährige Werbetexterin June heimgesucht. Als ihr Auto sich überschlägt, weil sie einem Kühlschrank ausweichen muss, der vor ihr von einem Laster fällt, sitzt Marissa neben ihr – die den Unfall nicht überlebt. Auch wenn June weiß, dass sie keine Schuld trifft, macht sie sich große Vorwürfe – bis sie eine Liste entdeckt, die Marissa geschrieben hat: „20 Dinge, die ich tun will vor meinem 25. Geburtstag“.

June beschließt, Marissas Liste an ihrer Stelle abzuarbeiten, die u. a. solche Punkte enthält wie „einen wildfremden Mann küssen“, „das Leben eines anderen Menschen verändern“, „meinem Bruder sagen, wie dankbar ich ihm bin“ oder „mit meiner Mutter und Großmutter auf ein Wayne Newton-Konzert gehen“. Einige Aufgaben gestalten sich einfacher als andere und June hat nicht mehr viel Zeit. Der Tag, an dem Marissa 25 geworden wäre, nähert sich mit großen Schritten.

Auf ihrer Mission begegnet June nicht nur vielen neuen Menschen – wie Marissas Bruder und der 14-jährigen Deedee, die ungewollt schwanger ist – sondern vor allem sich selbst. Sie lernt sich, ihre Wünsche und Ziele, aber auch ihren Bruder und ihren langjährigen Kollegen Martucci, die sie zu kennen glaubte, plötzlich von einer ganz anderen Seite kennen und lieben.

Jill Smolinski, Journalistin und Verfasserin mehrerer Romane und Sachbücher, schafft es, mit „Die Wunschliste“ den Leser – oder besser: die Leserin, denn es ist wohl eher ein Frauenroman – sowohl zum Lachen zu bringen als sie auch zu Tränen zu rühren. Die richtige Mischung aus Schwere und Leichtigkeit ist es, die diesen Roman zu einer kurzweiligen Lektüre macht.

Sabine Mahnel
19.05.2008

Diese Rezension bookmarken:

Social Bookmarking