• RSS
• Startseite

Fünf Jahre sind seit dem Mord an Juan Borgia vergangen. Doch die Täter laufen noch immer frei herum. Und sie haben bereits ihr nächstes Opfer im Visier: Cesare Borgia, unehelicher Sohn von Papst Alexander VI. Im Jahre 1502 glaubt sich der 27-Jährige auf dem Gipfel seiner Macht. Nach und nach hat sich der Feldherr die gesamte Romagna untertan gemacht und herrscht als Fürst über weite Teile Italiens. Cesare ist ein Liebling der Frauen; obwohl verheiratet, hat er zahlreiche Geliebte. Und er erweist sich als ausgeklügelter Taktiker. Er verhandelt mit dem französischen König, sucht die Nähe zum italienischen Volk und entlarvt die Feinde der Borgia. Doch diese suchen sich starke Verbündete und verschwören sich gegen Cesare und seine Familie.

Um die Borgia zu vernichten, ist ihnen jedes Mittel recht. Sie dürfen ebenso wenig Skrupel zeigen wie die Borgia, Inbegriff für grenzenlose Macht, tödliche Feindschaften und den Glanz der Renaissance. Cesare ahnt nicht, dass er seinem jüngeren Bruder Juan schon bald in den Tod folgen wird. Unbekümmert und im (Irr-)Glauben, dass Ludwig XII. ihn unterstützt, treibt Cesare seine Pläne weiter unerbittlich voran. Währenddessen wird seine Frau am französischen Königshof als Geisel gehalten. Sie ist das Druckmittel, um Cesare nach Ludwigs XII. willen zu lenken. Cesare befindet sich in einem Strudel der Täuschungen. Und dieser kostet ihm früher oder später das Leben. Als Papst Alexander VI. stirbt, scheint auch Cesares Schicksal endgültig besiegelt ...

Historienkino, so fesselnd wie aus der Feder einer Sarah Dunant - die Geschichten von Elena und Michela Martignoni muss man lesen, unbedingt! Ihre Reihe um die Borgias begeistert selbst Leser, die um historische Romane normalerweise einen Bogen machen. Zwischen zwei Buchdeckeln findet man Unterhaltung, die einem ab dem ersten Satz den Atem verschlägt. Sex und Gewalt gibt es in "Die Täuschung" auch, es geht schließlich um die Borgia, aber eben in einem richtig guten, historischen Roman, nicht in einem reißerischen Groschenheftchen. Die Autorinnen haben sich mit spätestens mit dem dritten Teil der "Borgia" in die Top-Liga der Historienladys Italiens geschrieben. Ihnen gelingt Literatur, die das Beste vom Besten ist. Chapeau vor ihrem Können!

Einen Roman von Elena und Michela Martignoni aus der Hand zu legen, wenn auch nur für wenige Sekunden, ist schier unmöglich. Denn diese bedeuten fesselndste Unterhaltung bis zum letzten Satz. Nach den ersten beiden Bänden der Borgia-Trilogie ist dem Geschwisterpaar auch mit "Die Täuschung" ein Historienschmöker par excellence gelungen. Das vorliegende Buch liest man wie im Rausch. Es gibt kaum etwas Grandioseres im Bücherregal!

Susann Fleischer 
30.03.2020

Elena und Michela Martignoni: Borgia - Die Täuschung. Aus dem Italienischen von Ingrid Exo, Christine Heinzius

München: Goldmann Verlag 2019 352 S., € 12,00 ISBN: 978-3-442-48963-3

Diesen Titel