Romane

Ein Fantasyjuwel, dessen Sogwirkung man sich partout nicht entziehen kann

Marcus MacNeil wurde im 18. Jahrhundert in einen Vampir verwandelt. Mehr als zweihundertfünfzig Jahre später verliebt er sich in die junge Kunststudentin Phoebe Taylor. Aus Liebe entschließt die sich, ihr sterbliches Leben hinter sich zu lassen. Doch alte Traditionen machen es ihr und Marcus nicht leicht. Sie dürfen sich neunzig Tage nach der Verwandlung nicht sehen. Während Phoebe noch mit ihren neuen Kräften zurechtkommen muss, wartet Marcus ungeduldig auf Neuigkeiten und auf ein Wiedersehen mit Phoebe. Dabei setzen ihm Erinnerungen an damals sowie ein dunkles Geheimnis vermehrt zu. Beide haben zu kämpfen: Phoebe mit ihrem Blutdurst, Marcus mit einer schweren Schuld. Und diese droht ihn nun einzuholen. Phoebe ist sein einziger Halt, ohne sie wäre er verloren.

Marcus reist unter anderem in seine Kindheit in Massachusetts, zu den Schlachtfeldern des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges hin zum Verrat der Französischen Revolution und einem blutigen Finale in New Orleans. In den 1770er Jahren trifft Marcus auf seinen "Schöpfer" Matthew de Clermont. Es scheint, als stünde die Welt vor einer hellen Zukunft, aber Marcus wird kein Teil dieser sein. Zu viel ist geschehen. Denn Marcus ist der Mörder seines Vaters. Diese Tat lastet schwer auf ihm. Er will vergessen. Matthew bietet ihm einen Ausweg: Er will Marcus in ein Wesen der Nacht verwandeln. Marcus willigt ein, ohne zu ahnen, dass er für den Rest seines Daseins als Monster auf der Erde wandeln wird. Marcus bleibt nur, seine Vergangenheit endgültig hinter sich lassen.

In der Gegenwart sind Diana, eine begabte Hexe, und Matthew de Clermont zudem besorgt um ihre Kinder, die Zwillinge Philip und Becca. Denn der fürsorgliche Philip zeigt schon ungewöhnlich früh im Kleinkinderalter eine magische Begabung. Wie sollen sie als Eltern mit den Fähigkeiten ihrer Kinder umgehen? Könnten sie gar unter einer Erbkrankheit leiden? So rücken die Schatten, denen die Familie de Clermont dachte entkommen zu sein, wieder näher ...

Grandioseste Fantasy mit noch mehr Biss als Stephenie Meyers "Twilight"-Saga - Deborah Harkness schreibt Geschichten, in denen Emotionen und Nervenkitzel in geballter Form stecken. Ihr schriftstellerisches Können haut einen glatt um. Es macht darüber hinaus so glücklich wie nichts anderes. "Bis ans Ende der Ewigkeit" übertrifft (fast) alles, was in den letzten Jahren erschienen ist. Hier erfährt man Unterhaltung der einsamsten Spitzenklasse. Die US-amerikanische Autorin verwebt Historie und Romantik zu einem Schmökerhighlight. Kaum eines ihrer Bücher aufgeschlagen, erliegt man vollkommen deren Sogwirkung. Ähnlich brillantestes Fantasykino findet man nur selten zwischen zwei Buchdeckeln. Harkness gehört zu den Besten ihres Genres. Sie ist sogar eine der ganz Großen!

Deborah Harkness' Fantasy versetzt den Leser in einen Rausch ohnegleichen. Diese ist absolut überwältigend, außerdem eine noch nie dagewesene Verführung für die Sinne. Mit "Bis ans Ende der Ewigkeit" kriegt man Literatur voller mitreißender Leidenschaft und fesselnder Spannung in die Hände. Es gibt kaum ein schöneres Glück, ein kostbareres Geschenk im Bücherregal! Von solch betörender Erzählkunst wird einem ganz schwindelig, und das gleich ab der ersten Seite.

Susann Fleischer 
09.09.2019

 
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Das Buch:

Deborah Harkness: Bis ans Ende der Ewigkeit. Aus dem Amerikanischen von Christoph Göhler

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München: Blanvalet Verlag 2019 576 S., € 22,00 ISBN: 978-3-7645-0610-0

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