Romane
Hurra , endlich mal ein überaus originelles Hoch aufs Alter
Die ehemalige Schuldirektorin Miss Ross, deren besten Freundin Dorothy, der adrette Gentleman Walter, die Pessimistin Joyce, der Moralapostel Deidre und die lebenserfahrene Joan, die nichts aus der Ruhe bringt, haben ihre besten Zeiten längst hinter sich. In dem Seniorenheim "Highland Home", idyllisch gelegen im schottischen Hochland, haben sie und andere ein neues Zuhause gefunden. In den Fluren oder im Speiseraum treffen die unterschiedlichsten Bewohner aufeinander und leben mal mehr, mal weniger harmonisch zusammen. Fragt sich nur, für wie lange noch?! Der gemütliche Alltag der rüstigen Rentner wird jäh gestört, als die Gebühren deutlich erhöht werden sollen. Einige Bewohner können sich das nicht leisten, sie müssten ihre Freunde verlassen und wegziehen. Was nun? Ein Streik? Rebellion?
Die fittesten Heimbewohner tun sich zusammen. Ein Plan muss her, wie sie entweder zu mehr Geld kommen oder die Heimleitung von der Erhöhung abbringen können. In der nahegelegenen Kleinstadt organisieren sie eine Demonstration, dummerweise ohne beachtet zu werden. Wenige Tage später verbarrikadieren sie sich im Aufenthaltsraum. Doch auch damit haben sie keinen Erfolg. Eines Abends, bei Nierentee und Strickzeug, hat Joan eine geniale Idee: eine Sexhotline! Gesagt, getan. Sie lassen sich ein entsprechendes Telefon installieren und erstellen einen Dienstplan. Und mit dem ersten Klingeln beginnt der Spaß, oder auch nicht? Jeder Anruf stellt die Senioren vor neue Herausforderungen und ungeahnte Probleme. Trotzdem stürzen sie sich mit viel Humor und einer Portion Lebensweisheit ins Abenteuer ...
Unterhaltung, die an Wortwitz, aber auch schrägen Einfällen nur schwer zu überbieten ist - herrlich, einfach nur herrlich, was man mit den Büchern von P.I. Paris in die Hände kriegt. "Wer früher geht, verpasst den Schluss" bringt Herz und Zwerchfell ordentlich in Bewegung. Und auch die Lachmuskeln bekommen während der Lektüre einiges zu tun. Lachen als Medizin gegen jeglichen Alltagsstress! Den vorliegenden Roman sollte es am besten auf Rezept geben. Schon ab dem ersten Satz sind alle Sorgen und Probleme (zumindest vorerst) vergessen. Der schottische Autor sorgt für ein Lesevergnügen der besonders witzig-spritzigen Sorte. Seine Bücher vertreiben nicht nur Langeweile, sondern auch jede Laus auf der Leber in Rekordzeit. Kein Wunder, bei so viel Trubel, Jubel und Heiterkeit zwischen zwei Buchdeckeln.
Die Geschichten aus P.I. Paris´ Feder sind amüsantester Spaß im Übermaß. Vom Dauerschmunzeln bekommt man einen schlimmen Muskelkater über viele, viele Tage lang. Fans von Ellen Berg, Corinna Cossius und Co. werden auch beim Lesen von "Wer früher geht, verpasst den Schluss" schier ausflippen. Denn die Story sprüht nur so vor Humor und Charme. Und sie zeigt uns, dass man selbst als Rentner noch längst nicht zum alten Eisen gehört. So hat man das Alter noch nie gefeiert!
Susann Fleischer
26.11.2018