Romane

Ein Fantasyabenteuer der Superlative

Auf Kufen gleiten stolze Handelsschiffe über das Sandmeer nach Sharakhai. Die Bernsteinstadt gilt als Wiege der Zivilisation und ist Heimat der Zwölf Könige. Vor Jahrhunderten haben die Götter selbst ihnen unvorstellbare Macht verliehen; seither beherrschen sie die wundersame Stadt mit eiserner Hand. Das weiß Çeda nur zu gut. Sie war acht, als ihre Mutter im Namen der Zwölf Könige hingerichtet wurde. Sie wollte die Könige damals von ihrem Thron stürzen. Inzwischen sind elf Jahre vergangen, aber Çeda kann nicht vergessen. Ihr dürstet es nach Rache. Doch an die Zwölf Könige heranzukommen, erweist sie als überaus schwierig. Deren Leibgarde, die sogenannten "Klingentöchter", schützen die Herrscher mit Schwert, Schild und ihrem Leben. Çeda ist nicht gewillt, aufzugeben.

Mit ihren 19 Jahren hat es Çeda zu einer gerissenen Diebin und gefeierten Arenakämpferin gebracht. Niemand kann es in den Gruben gegen sie aufnehmen. Selbst die Zwölf Könige haben schon von der "Weißen Wölfin" und ihren Kampferfolgen gehört. Sie ahnen allerdings nicht, dass von ihr große Gefahr ausgeht. Nie wird Çeda jene Nacht vergessen, als sie ihre Mutter verlor. Auf der Suche nach Rache verbündet sie sich mit allerlei zwielichtigen Gestalten und gerät mitten hinein in eine Verschwörung. Çeda muss erkennen, dass ihre Mutter dunkle Geheimnisse hütete. Eine "Vision" offenbart ihr, dass sie die Tochter einer der Zwölf Könige ist. Çeda bewirbt sich bei den Klingentöchtern und kommt ihrem Ziel, der Herrschaft der Zwölf Könige ein Ende zu bereiten, gefährlich nah ...

Unterhaltung, die phantastischer kaum sein kann - die Geschichten von Bradley Beaulieu bedeuten Fantasy mit "Wow!"-Effekt. Diese versetzen den Leser in einem Traum wie aus "1001 Nacht". "Die Legenden der Bernsteinstadt" ist so gut geschrieben, dass einem nach nur wenigen Sätzen ganz schwindelig wird vor lauter Lesebegeisterung. Mit dieser Saga ist dem US-amerikanischen Autor etwas ganz Großes gelungen. "Die Zwölf Könige" nimmt einen über viele, viele Stunden und sogar Tage restlos gefangen. Man verliert sich vollkommen in der Story und ist nach dem Weglegen des vorliegenden Buches ganz enttäuscht darüber, dass der Besuch in Sharakhai ein so schnelles Ende haben soll. Beaulieu kann schreiben, und zwar mindestens auf dem Weltklasse-Niveau eines Michael J. Sullivan.

Mit den Romanen aus Bradley Beaulieus Feder kriegt man brillantestes Fantasy-Blockbusterkino in die Hände. Die "Die Legenden der Bernsteinstadt"-Trilogie übertrifft (fast) alles, was in den letzten Jahren in diesem Genre erschienen ist. Band eins, "Die Zwölf Könige", macht den Leser ganz sprach- und atemlos. Denn hier findet man zwischen zwei Buchdeckeln Spannung und Phantasie im Übermaß. Absolut genial!

Susann Fleischer
16.10.2017

 
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Das Buch:

Bradley Beaulieu: Die Legenden der Bernsteinstadt - Die Zwölf Könige. Aus dem Amerikanischen von Antonia Zauner

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München: Knaur Taschenbuch Verlag 2017
688 S., € 16,99
ISBN: 978-3-426-51817-5

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