Romane

Eine sommerleichte Komödie , die in keinem Reisekoffer fehlen darf - Amusement par excellence!

Fogas liegt idyllisch inmitten der Pyrenäen. In dem französischen Bergdorf kennt wirklich jeder noch jeden. Eine kleine Épicerie gibt es, natürlich auch eine Bar und eine schnuckelige Auberge. Selten verirren sich Touristen dorthin. Aber das macht den Bewohnern nichts. Sie sind zufrieden mit ihrem Leben und dem, was sie haben. Der Höhepunkt des Jahres ist ein berauschendes Fest im Sommer. Schon seit Monaten freuen sich die Einheimischen auf diesen Tag bzw. Abend. Dann wird endlich mal so richtig auf dem Putz gehauen. Nur Christian Dupuy steht der Sinn so gar nicht nach feiern: Monate hat´s gedauert, bis der nette, selbstlose Bauer gemerkt hat, dass sein Herz für Véronique schlägt. Nur: Wie soll er, ein Greenhorn in Liebesdingen, ihr das jetzt gestehen?!

Dazu kommt noch die Sorge um Fogas´ Zukunft. Der Bürgermeister des Nachbarorts versucht mit allerlei Intrigen, Fogas einzugemeinden, und scheint sogar ein paar von Christians Freunden auf seine Seite gezogen zu haben. Doch Fogas wäre nicht Fogas, wenn seine Einwohner das Vorhaben nicht auf gewitzte und höchst originelle Weise zu verhindern wüssten. Der Unterpräfekt lässt sich dazu breitschlagen, dieses Vorhaben zu verschieben. Solange die Einwohnerzahl stabil bleibt und in bestimmten Bereichen Verbesserungen vorgewiesen werden können, will er den vorgesetzten Behörden nahebringen, dass eine Fusion keine gute Idee ist. Bürgermeister Papon und der anderen bleibt bis Allerheiligen Zeit. Es braucht also mehr als eine geniale Idee, besser gleich ein Wunder.

Dumm nur, dass sie nur acht Wochen haben, um "diesen Mistkerlen in Foix" zu zeigen, dass Fogas eine blühende Gemeinde ist. Und noch dümmer, dass die Kampagne zur Rettung von Fogas nicht so von Erfolg gekrönt ist wie gedacht. Die Stimmung im Ort wird immer angespannter. Zumal jeder der Bewohner mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat: Stephanie macht sich Sorgen, dass ihr Exmann das Sorgerecht für Tochter Cloë beantragen könnte. Derweil setzt den hinzugezogenen Engländern Paul und Lorna Webster die Polizei zu. Nichts im Vergleich zu Christian Dupuys Liebeskummer. Wenn er bloß wüsste. Dann überschlagen sich die Ereignisse plötzlich ...

So erholsam wie ein Kurzurlaub in den Pyrenäen - Julia Staggs Romanen lassen uns etwaige (Alltags-)Sorgen und jeglichen Arbeitsstress vollkommen vergessen. Noch viele, viele Tage nach deren Lektüre rennt man breitgrinsend wie ein Honigkuchenpferd durch die Welt und hat beste Laune. Außerdem ist einem ganz schwindelig ob solch witzig-spritziger Unterhaltung. Vor lauter Lesebegeisterung vollführt das Leserherz einen wilden Purzelbaum nach dem anderen. Auch "Mon Dieu, was für ein Fest!" steckt voller französischem Charme, großen Gefühlen und noch mehr Humor. Vorsicht, akute Lachmuskelkatergefahr vom Dauerschmunzeln! Die Geschichten der britischen Autorin bewegen Herz und Zwerchfell über alle Maßen. Und sie bringen selbst den schlimmsten Miesepeter zum Strahlen.

Die Komödien von Julia Stagg sollte es unbedingt auf Rezept geben. Denn diese sind das beste Antidepressivum, was man in die Hände kriegen kann. Eine Laus auf der Leber? Oder Langeweile? Beides hat ab dem ersten Satz von "Mon Dieu, was für ein Fest!" nicht einmal den Hauch einer Chance. Herrlicher und vor allem amüsanter kann man seine Stunden, Nachmittage und/oder Wochenenden nicht verbringen als mit einem Werk aus Julia Staggs Feder.

Susann Fleischer
18.09.2017

 
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Das Buch:

Julia Stagg: Mon Dieu, was für ein Fest! Aus dem Englischen von Beate Schäfer

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München: dtv 2017
464 S., € 15,90
ISBN: 978-3-423-26148-7

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