Romane

Der neue Peinkofer: ein Fantasyhighlight in jedem Bücherregal

Das Jahr 37 nach dem Fall des tyrannischen Kaiserreichs: Nach einer gewaltigen Schlacht ist das Reich Astray zerrissen. Getrennt durch einen schier unüberwindlichen Abgrund, haben sich die Völker des Kontinents entzweit. Auf beiden Seiten setzen zwielichtige Herrscher und religiöse Fanatiker alles daran, ihre Macht zu festigen. Der Sänger Rayan gerät auf seinen Reisen durch das Land zwischen die Fronten. Seine Lieder künden von Visionen über das künftige Schicksal Astrays. Allzu oft werden die düsteren Vorhersagen von Leid und Tod furchtbare Wirklichkeit. Als der Ordensmann Thorgon-Syn, Großexekutor von Morwa, auf seinen Missionen eine Spur des Schreckens hinterlässt, ahnt Rayan, dass Astray dem Untergang geweiht ist.

Nur eines könnte noch helfen: die Macht der Legenden, der sieben mythischen Helden, die nach Meinung vieler nie existierten und nach Ansicht anderer zumindest längst tot sind. Aber was ist Wahrheit und was Erfindung? Rayan macht sich auf den Weg nach Skaradag, der Stadt des Salzes im Norden. Er hatte es längst aufgegeben, die Geschehnisse zu beeinflussen, aber die Zukunft, die ihm erschienen ist, kann er nicht hinnehmen. Ihm ist der Exekutor Thorgon-Syn auf den Fersen, der ihn für den Mord an einem Ordensangehörigen zur Rechenschafft ziehen möchte und auch aus anderen Gründen eine große Gefahr in Rayan sieht. Er ahnt, dass Rayan seinen Plänen ein jähes Ende bereiten könnte. Denn dessen Lieder nähren die Hoffnung auf Frieden.

Gleichzeitig wird auf der anderen Seite des Landes der Halbling Lorymar, Narr am dortigen Königshof, von heftigen Kopfschmerzen und Alpträumen geplagt. Er sieht keinen anderen Weg mehr, als sich in die Heimat aufzumachen und sich der Vergangenheit zu stellen. Dazu nutzt er die Notlage der jungen Prinzessin aus und bringt diese dabei in große Gefahr. Wird Rayan mehr über die toten Helden herausfinden und über die Visionen, die ihn belasten und eine große Gefahr für die Menschheit voraussagen? Was lauert im tiefen Abgrund, das Angst und Schrecken verbreitet? Wird die Prinzessin sich retten können?

Literatur, die (fast) alles problemlos in den Schatten zu stellen vermag - ein so spannendes Leseerlebnis wie mit "Die Legenden von Astray" steckt nur selten zwischen zwei Buchdeckeln. Neben Markus Heitz und wenigen anderen zählt Michael Peinkofer zu Deutschlands besten Fantasyschriftstellern. Er schreibt unfassbar gut. Seine Romane machen nicht nur richtig großen Lesespaß, sondern darüber hinaus garantiert jeden regelrecht schwindelig. So viel Spannung und Phantasie wie in "Tote Helden" findet man nur selten zwischen zwei Buchdeckeln. Irgendwann auf Seite 528 angelangt, ist man ganz enttäuscht darüber, dass dieses Lesevergnügen ein viel zu schnelles Ende hat. Also unbedingt mehr, mehr, mehr - und bitte baldmöglichst.

Michael Peinkofer ist solch ein Weltklasse-Autor wie sonst nur noch Anthony Ryan oder Michael J. Sullivan. Seine "Die Legenden von Astray"-Saga besitzt die Sprachwucht der "Rabenschatten"-Trilogie bzw. "Riyria"-Reihe. Genialeren Fantasywahnsinn als mit "Tote Helden" kriegt man sonst nie in die Hände. Hier erfährt man Unterhaltung, die absolut sensationell ist - und außerdem phantastisch, phantastischer, am phantastischsten.

Susann Fleischer
15.05.2017

 
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Das Buch:

Michael Peinkofer: Die Legenden von Astray - Tote Helden

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München: Piper Verlag 2017
528 S., € 16,99
ISBN: 978-3-492-70342-0

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