Krimis & Thriller

Der neue Krimistreich von Andreas Föhr - garantiert ein Bestseller

Es ist das Jahr 1992 und Kriminalkommissar Clemens Wallner steht noch am Anfang seiner Karriere - genauso wie Leonhardt Kreuthner, der in der Krypta von Sankt Veit seine erste Leiche entdeckt. Alles beginnt mit dem Selbstmord von Thomas Nissl. Er springt aus der Materialseilbahn, die zum Hirschberghaus führt, in den Tod und hinterlässt einen schockierten Wallner. Dieser kann sich partout nicht erklären, warum ein Geiselnehmer den Freitod wählt, wenn all seine Forderungen erfüllt werden sollten. Und dann ist da noch dieser Satz, den Nissl in seinen letzten Atemzügen ausstößt: "Der Sarg ist in Sankt Veit, im Keller. Ich hab die Frau auf dem Gewissen!" Plötzlich finden sich Wallner und Kreuthner in den Ermittlungen zu ihrem ersten Mordfall wieder.

Bei der Unbekannten handelt es sich allem Anschein nach um eine gewissen Frieda Jones. Zumindest weist eine Messingplatte, in der der Name sowie die Lebensdaten der Toten (24.3.1921 - 2.5.1945) darauf hin. Dass es sich nicht um ein tragisches Unglück handelt, können Wallner und Kreuthner bereits beim ersten Blick auf die Leiche ausschließen. Im Kopf des Skeletts steckt nämlich eine Kugel. Seltsam ist außerdem, dass die letzte Ruhestätte von Frieda Jones mit mannshohen vergoldeten Spiegeln ausgekleidet ist und neben dem Altar ein mit Strasssteinen verzierter Schneewittchensarg thront. Sogleich macht sich die Polizei auf die Suche nach dem Mörder. Die Spur führt in das kleine Örtchen Dürnbach und in eines der finstersten Kapitel deutscher Geschichte.

In den letzten Tages des Zweiten Weltkrieges haben sich offenbar dramatische Szenen in Dürnbach abgespielt. Wallner versucht verzweifelt, die Puzzlestücke nach und nach zu einem Gesamtbild zusammenzufügen, und deckt dabei eine schreckliche Wahrheit auf. Und das, obwohl alle im Dorf schweigen und sich niemand der Bewohner an Frieda Jones zu erinnern glaubt. Dann allerdings taucht ein Ordner mit Dokumenten und Fotografien aus dem Jahre 1945 auf, und sein Besitzer wird kaltblütig ermordet ...

Kreuthner und Wallner sind die besten Ermittler seit ... - jedenfalls seit einer halben Ewigkeit. Wenn Andreas Föhr die beiden in das Rennen gegen das Verbrechen schickt, ist beim Leser gute Laune ebenso garantiert wie fesselnde Unterhaltung bis zur letzten Seite. Bei der Lektüre von "Totensonntag" erlebt man Literatur, die einem den Atem stocken lässt und für eine schlaflose Nacht sorgt, denn einmal mit dem Schmökern begonnen, kann man den vorliegenden Krimi nicht mehr zur Seite legen. Der deutsche Autor versteht es, seine Leser abermals zu überraschen und mit solch einem Vergnügen glatt umzuhauen. Eben feinstes Bestsellermaterial, das besser ist als jede Droge und das definitiv süchtig macht nach mehr.

Mit "Totensonntag" gelingt Andreas Föhr eine Mordsgaudi, die nach einer Fortsetzung schreit. Sorgen, dass einem bei der Lektüre die Langeweile packt, muss man sich hier auf alle Fälle keine machen. Die Krimis des deutschen Autors sind nämlich ein Heidenspaß für den Leser und einfach der Wahnsinn.

Susann Fleischer
11.11.2013

 
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Das Buch:

Andreas Föhr: Totensonntag. Kriminalroman

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München: Knaur Verlag 2013
400 S., € 14,99
ISBN: 978-3-426-21361-2

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