Krimis & Thriller

Philharmonie - aber mit V

Peter Graf, Frauenarzt und anerkannter Pianist aus Nürnberg - in Fachkreisen wird er "Graf von Nürnberg" genannt -, reist nach Berlin, um dort ein Konzert in der Philharmonie zu geben. Vor dem Hotel Kempinski wird er von einer jungen Frau absichtlich angerempelt, die ihm Flyer eines Night-Clubs zusteckt. Weil der Hotelier diese Frau verdächtigt, im Kempinski betuchte Gäste zu bestehlen, gerät auch Peter Graf ins Visier der Polizei. Er wird noch an Ort und Stelle verhaftet und abgeführt. Weil der Polizist seinen Schilderungen nicht glaubt, kann Peter Graf den Irrtum nicht aufklären. Ihm gelingt letztlich aber die Flucht aus dem Präsidium und er fährt postwendend in die Philharmonie, um sein Konzert zu geben.

Er ahnt nicht, dass er gleich Zeuge eines Mordes werden wird. Denn während der Vorführung wird Pia, ebenfalls eine erfolgreiche Pianistin, erschossen. Sollte tatsächlich sie ermordert werden oder ist sie das Opfer einer Verwechslung? Um das herauszufinden, muss Peter Graf nicht nur die Polizei überlisten, die ihn nach wie vor für einen Dieb hält. Er begibt sich auch immer tiefer in die Welt der Erotik, mit der er mehr verbandelt ist, als ihm zunächst lieb ist.

"Philharmonie - aber mit V" ist das Erstlingswerk von Ernst-Lutz Schröder. Mit ihm ist dem Autor nicht nur ein spannender Kriminalroman gelungen, sondern auch ein erotisches Verwechslungsstück par excellence. Denn wie sich erst im Laufe der Handlung herausstellt, hat Peter Graf einen Zwillingsbruder und die mysteriöse Schöne mit den Flyern eine Schwester, die ihr optisch bis aufs Haar gleicht, auch wenn sie nicht ihr Zwilling ist. Und auch die Tote steht in enger Verbindung zu den beiden Schwestern. Mit allen erlebt Peter Graf amouröse Abenteuer, was der spannungsgeladenen Handlung jedoch keinen Abbruch tut.

Nicht ganz so gut weg kommt in diesem Roman die Polizei dank des überarbeiteten Hauptkommissars Müller. Er ist so darauf bedacht, Peter Graf als Hoteldieb dingfest zu machen, dass er sämtlichen Hinweisen, die zur Entlastung Grafs führen würden, ignoriert. Ein Fauxpas, die Müllers Kollegen letztlich wieder auszubügeln wissen, sodass auch die Polizei am Ende gut lachen hat.

Ernst-Lutz Schröder brilliert mit Sachkenntnissen über medizinische Erstversorgung und Ballistik. Dieses Wissen eignete er sich durch intensive Gespräche mit Fachleuten und durch eine intensive Studie von Fachliteratur an, um es in diesen Kriminalroman einfließen zu lassen.

Die Dialoge, zum Teil auf Fränkisch und Berlinerisch, lassen den Leser immer wieder schmunzeln und das Werk zu einer kurzweiligen Unterhaltung werden. "Philharmonie - aber mit V" ist Krimi und Verwechslungskomödie zugleich, eine Mischung, die großes Lese-Kino verspricht. Der Roman ist unterhaltsam, erotisch, spannend und mitreißend, ohne dabei brutal zu werden. Das Buch ist ein Bonbon für jeden Leser, der auf diese Art von Roman steht. Absolut empfehlenswert!

Hugo Meyer
27.05.2013

 
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Das Buch:

Ernst-Lutz Schröder: Philharmonie - aber mit V. Eine melodramatische Romanze

Frankfurt am Main: August von Goethe Literaturverlag 2013
480 S., 26,80
ISBN: 978-3-8372-1203-7

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