Krimis & Thriller
Stephanie Plum ist wieder los!
Eine Frau wie Stephanie Plum findet man nur einmal unter einer Million Bücher - zum Glück, denn sonst würde man Janet Evanovichs Krimikomödien nur noch halb so gern genießen und wäre ihrer bald schon überdrüssig. Stattdessen erscheint einmal im Jahre ein neuer Roman um die quirlige Kautionsdetektivin und erfreut ihre Fans mit neuen spannenden Abenteuern und chaotischen Begebenheiten. Experten warten bereits jetzt sehnsüchtig auf den inzwischen 15. Roman "Kuss mit Soße", der Mitte Juni erscheinen wird. Zur Überbrückung der langen Wartezeit - und für Neulinge zum perfekten Einstieg in das Stephanie-Plum-Universum - ist der Doppelband "Eins, zwei, drei und du bist frei. Aller guten Dinge sind vier" die ideale Lösung. Denn hiermit erlebt man einen doppelten Lesespaß, der einen die Haare zu Berge stehen lässt und zugleich ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Eben ganz Janet-Evanovich-like.
Mit Anfang 30 gehört Stephanie Plum noch längst nicht zum alten Eisen. Eher im Gegenteil: Für sie gibt es immer etwas zu tun - dank ihres oftmals nervenaufreibenden Jobs als Kopfgeldjägerin. Kein Fall scheint für sie zu schwierig, kein Flüchtling vor ihr und ihrer Spürnase sicher. Und stößt die "Femme fatale" doch mal an ihre Grenzen, kann sie auf die Hilfe zahlreicher Freunde zählen. Neben Lula, eine ehemalige Prostituierte und mittlerweile Stephanies Arbeitskollegin, gibt es da noch den mysteriösen Ranger und Polizist Joe Morelli. Und beide Männer haben es ziemlich in sich, denn ihr Sexappeal lässt Stephanies Puls des Öfteren in die Höhe schnellen. Aber auch sie sind machtlos, wenn die Kautionsdetektivin mit ihrem Kopf durch die Wand will - so wie bei ihrem neuesten Auftrag, Moses Bedemier festzunehmen.
Eine Frau für zwei Fälle
Es ist nicht das erste Mal, dass Stephanie so manche Tür verschlossen bleibt, aber bei der Suche nach „Onkel Mo“, für die Bewohner von Trenton quasi ein Heiliger, stößt sie nur auf taube Ohren. Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als mehrere Gesetze zu brechen, um den beliebten Eisverkäufer zu schnappen. Noch weiß Stephanie allerdings nicht, dass die Bagatelle, wegen der er sich vor Gericht verantworten soll, sich zu einem Mordfall ausweitet. Und mittendrin findet sich die Kautionsjägerin wieder, denn auf der Suche nach Mo wacht sie kurze Zeit später mit Kopfschmerzen und neben einem toten Gangster auf. Und das ist erst der Anfang, denn der Verdächtige hat in seinem Keller mehr als eine Leiche liegen - auch wenn es sich dabei ausnahmslos um Drogenhändler handelt. Stephanie ahnt, dass sie in tödlicher Gefahr schwebt ...
Kaum ist der eine Auftrag erledigt, wartet auch schon der nächste. Diesmal soll Stephanie Plum die Autodiebin Maxine Nowicki dingfest machen. Wie gewohnt geht auch hier nichts ohne Turbulenzen und noch mehr Verwirrungen, die nicht nur Stephanies Puls in Windeseile beschleunigen. Das könnte aber auch an Teilzeit-Freund Joe Morelli liegen. Eine verwüstete Wohnung und die Angst vor bösen Männern bringen die taffe Frau dazu, bei dem Polizisten - wenn auch nur für kurze Zeit - einzuziehen und sich des Nachts mehrere Male der leidenschaftlichen Liebe hinzugeben. Doch vergisst sie bei all dem Matratzensport nie ihre eigentliche Aufgabe, Maxine der Staatsmacht zu übergeben und darüber nie den Kopf zu verlieren. Dass auch hier mit Gefahren für Leib und Leben zu rechnen sind, versteht sich von allein ...
Stephanie Plum sorgt für Kribbeln im Bauch
Es ist wirklich erstaunlich, aber von Janet Evanovichs Krimikomödien kann man einfach nicht genug bekommen. Und so verwundert es auch nicht, dass "Eins, zwei, drei und du bist frei. Aller guten Dinge sind vier" in einer neuen Rekordgeschwindigkeit regelrecht verschlungen werden. Schließlich handelt es sich bei den Stephanie-Plum-Romanen um kein gewöhnliches Leseerlebnis, sondern um ein aufregendes Abenteuer, bei dem alle Sinne aktiviert werden. Und das ist es letztlich auch, was diese Lektüre so reizvoll macht, denn noch nie war Gänsehaut so schön wie hier.
Es steht außer Zweifel: Stephanie Plum ist einfach zum Knutschen! Allein dafür lohnt sich der Kauf dieses Doppelbandes, der ein Lesevergnügen schenkt, wie es abwechslungsreicher nicht sein könnte. Es reichen bereits 50 Buchseiten und schon ist jeder der Chaos-Queen schlechthin mit ganzem Herzen verfallen. Zu verdanken ist dies vor allem Janet Evanovichs Wortwitz, den sie wie zufällig in die Geschichte einflechtet. Es bleibt eigentlich nur eines zu hoffen: dass die US-amerikanische Autorin niemals in Rente gehen wird. Denn ein Leben ohne einen neuen Stephanie-Plum-Roman ist nur sehr, sehr schwer vorstellbar - und sicherlich äußerst langweilig.
Susann Fleischer
11.04.2011