Krimis & Thriller

Flavia de Luce ist endlich zurück und besser als jemals zuvor

Major Greyleigh, ein ehemaliger Henker, wird tot aufgefunden. Todesursache: der Verzehr giftiger Pilze. Schnell gerät Mrs Mullet, Köchin bei den de Luces, ins Visier der Polizei. Doch ganz so einfach ist die Lösung nicht. Und weil der Detektivsinn von Inspektor Hewitt nicht zum ersten Mal mehr als zu wünschen lässt, ermittelt Flavia auf eigene Faust. Auf der Suche nach dem Mörder wird sie auf einige Familien aufmerksam, die durch den Henker Angehörige verloren und damit alle ein Motiv haben. Oder hat etwa ihre unerträgliche Cousine Undine etwas mit dem Tod des Henkers zu tun? Flavia tappt völlig im Dunkeln. Und Dogger scheint in diesem Fall auch keine große Unterstützung zu sein. Jedenfalls bis sich doch endlich eine Spur findet. Und die führt Flavia mitten auf einen US-Armeestützpunkt unweit von Bishop's Lacey.

In quasi einer Nacht-und-Nebel-Aktion begibt sich Flavia auf "feindliches" oder zumindest fremdes Gebiet und bringt sich so in Gefahr. Denn dummerweise wird sie bei ihren Ermittlungen erwischt. Und plötzlich findet sie sich im Stockdunkeln in einem Keller wieder. Niemand kann ihre Rufe hören. Flavia sieht schon ihr Ende gekommen. Hätte sie nicht den gewitzten Verstand eines Sherlock Holmes und die Hartnäckigkeit einer Miss Marple. Flavia hat sich bereits aus so manch misslicher Situation retten können. Aber dieses Mal? Und als wäre das noch nicht genug, kommt am Ende ihrer Nachforschungen Unvorstellbares ans Licht: Flavia erfährt, was wirklich mit ihrem toten Vater geschah - das wohl größte Rätsel ihres Lebens. Nebenbei gilt es aber noch einen Mörder dingfest zu machen ...

Crime-Time, die weder Langeweile noch einer Laus auf der Leber auch nur den Hauch einer Chance lässt - ab dem ersten Satz von Alan Bradleys Flavia-de-Luce-Romanen geht die Post ordentlich ab. Kaum "Des Henkers letzte Mahlzeit" aufgeschlagen, und das Herz beginnt zu rasen, während man ein extrabreites Grinsen auf den Lippen hat. Von solch spannend-amüsanter Unterhaltung kann man kaum anders, als restlos begeistert zu sein; und das bis zur letzten Seite und auch noch Stunden nach der Lektüre. Der kanadische Autor kann definitiv schreiben, sodass einem ganz schwindelig wird. Von seinen Geschichten bekommt man richtig gute Laune über viele, viele Stunden, sogar Tage hinweg. Das macht diese Neuerscheinung zu einem Geniestreich, den man so eher selten in die Hände kriegt. Was für eine Freude! Was für ein Vergnügen!

Ein Leserdasein ohne die Bücher von Alan Bradley ist zwar möglich, aber dann auch nur halb so amüsant, halb so aufregend und halb so frevlerisch. Flavia de Luce - eine Hobby-Ermittlerin zum Knutschen, und dabei noch um einiges cleverer als Sherlock Holmes und Miss Marple zusammen. Sie muss man einfach liiiieeeben! Ihre Fälle sind DER Lektürespaß schlechthin. In diesen wird es zu keinem Satz langweilig. So ist auch "Des Henkers letzte Mahlzeit" ein unschlagbar-genialster Krimihit.

Susann Fleischer 
16.12.2024

 
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Das Buch:

Alan Bradley: Des Henkers letzte Mahlzeit. Aus dem Amerikanischen von Gerald Jung, Katharina Orgaß

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München: Penhaligon Verlag 2024 288 S., € 22,00 ISBN: 978-3-7645-3316-8

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