Krimis & Thriller

Very british und amusing: ein charmanter Krimi voller England-Flair und mit einer Ermittlerin, die alle Herzen schneller schlagen lässt

Von der Großstadt auf englische Land zu ziehen, ist ein Wagnis; ein noch größeres, wenn man in einem kleinen Ort namens Shaftesbury eine Partnervermittlungsagentur eröffnen möchte. Zu dieser Erkenntnis kommt jedenfalls Penelope St. James noch am Tag ihrer Ankunft. Der Anfang ist schwierig, denn Handyempfang gibt es nur auf dem Friedhof, und ihr neuer Nachbar Sam ist ausgerechnet Tierarzt - mit Tieren kann Penelope nun wirklich nichts anfangen. Als sie bei einer Joggingrunde mitansehen muss, wie eine Frau überfahren wird, ist sie misstrauisch, denn sie glaubt nicht an einen Unfall. Zusammen mit Sam und den Dorfbewohnern stößt sie auf ein düsteres Geheimnis, das weitere Opfer fordern wird, wenn Penelope nicht schnell den Täter findet. Ausgerechnet sie! Penelope guckt noch nicht einmal TV-Krimis. Wie soll sie da einen Mord aufklären?

Dabei hat Penelope ihren Kopf ganz woanders; die meiste Zeit des Tages beim attraktiven und überaus netten Dr. Sam Bower, die anderen Stunden bei der Arbeit. Beides fordert die junge Frau ordentlich heraus. Ein Date mit dem im ganzen Ort beliebten Tierarzt endet in einer Beinahe-Katastrophe und die Partnervermittlungsagentur läuft eher schlecht als recht. Als Penelope dann auch noch herausfindet, dass ein Kompagnon Jeremy kurz vor einer Insolvenz steht und, statt sich den finanziellen Tatsachen zu stellen die Fliege ins karibische Ausland gemacht hat, ist das Fass am Überlaufen. Penelope, die keinen Plan B hat, bläst zum Angriff. Sie betätigt sich als Amor, macht nebenbei einen auf Miss Marple und stürzt ihr Herz ins komplette Chaos. Und ehe sich's versieht, wird es erst turbulent, dann spannend, und am Ende des Tages sogar gefährlich ...

Crime-Time, die so sehr begeistert, dass man glatt von der Couch plumpst - bei der Lektüre von Emily Winstons Romanen hat eine Laus auf der Leber keinerlei Chance. Und sollte einem doch eine über das Organ rennen, dann ist "Der Mordclub von Shaftesbury" das beste Mittel, um innerhalb weniger Augenblicke wieder richtig gute Laune zu bekommen. Diese Reihe sorgt für Sonnenschein, selbst bei regnerischstem Herbstwetter. Somit psychischen Tiefs kann "Eine Tote bleibt selten allein" aufs Wunderbarste entgegenwirken. Das vorliegende Buch ist nämlich eines der wirksamsten Antidepressiva im Bücherregal. Es macht gute Laune, bringt den Leser zum lauten Lachen und bringt Schwung in die Bude. Protagonistin Penelope St. James hat das Zeug dazu, eine jüngere Version von Kultermittlerin Miss Marple zu werden. Ihre Fälle jedenfalls sind der absolute Knaller!

Krimiliteratur kann nicht nur spannend, sondern auch herrlichst amüsant sein, wenn diese der Feder von Emily Winston entstammt. Deren "Der Mordclub von Shaftesbury"-Reihe bringt einen noch breiter zum Grinsen als ein Honigkuchenpferd. An Band eins, "Eine Tote bleibt selten allein", hätte auch eine Agatha Christie ihre große Freude, zumindest grandiosen Lesespaß vom ersten bis zum letzten Satz. Der erste Fall für Hobbydetektivin Penelope St. James, Tierarzt Dr. Sam Bower und dessen Tochter Lilly ist zu keinem Satz langweilig. Das versteht man unter: Cosy Crime par excellence, außerdem mit liebenswerten Figuren und tierischer Unterstützung.

Susann Fleischer 
09.01.2023

 
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Das Buch:

Emily Winston: Der Mordclub von Shaftesbury - Eine Tote bleibt selten allein. Kriminalroman

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Berlin: Aufbau Verlag 2022 319 S., € 14,00 ISBN: 978-3-7466-3966-6

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