Krimis & Thriller

Peter Vinston + Tove Esping = Sherlock Holmes und (ein weiblicher) Watson von Österlen

Nach seinem vierwöchigen Schonen-Urlaub sehnt sich Peter Vinston, KK bei der Mordkommission Stockholm, zurück an die Arbeit, zumindest nach Mord und Totschlag. Vor seiner Abreise aber geht es für ihn, in Begleitung seiner Ex-Freund und deren Gatten, auf den Degeberga Antik- und Sammlermarkt. Zwar kann Vinston mit Antiquitäten nicht sonderlich viel anfangen, aber für die Familie von Händler Lennart "Nalle" Persson wird er zur letzten Hoffnung. Wie sich nämlich ein paar Stunden später zeigt, treibt in dem knapp 1.400 Seelen-Ort ein Killer sein Unwesen. In seinem Zelt sitzt der tote Händler Nalle, einen antiken Dolch im Rücken. Ein neuer Fall für Vinston und die junge Kriminalassistentin Tove Esping, die sich endlich beweisen will. Dass ausgerechnet Vinston ihr im Nacken sitzt, passt Esping überhaupt nicht in den Kram.

Die Welt der Antiquitäten birgt so einige schräge Typen und dunkle Geheimnisse. Aber wer würde für den Fund seines Lebens einen Mord begehen? An Tatverdächtigen mangelt es jedenfalls nicht. Da sind zum Beispiel "China-Gert" Zillén, Sammler und Experte für chinesisches Porzellan, oder Mats Lindeman, einst Nalles bester Freund, aber inzwischen sein erbittertster Konkurrent, oder die Staatsanwältin Renata Jönsson-Kaminsky, bei der einer von Nalles Handlangern eingebrochen ist, um ein wertvolles Möbelstück zu stehlen, oder Pia Larsson, wegen der sich Nalle eigentlich von Ehefrau Sussi scheiden lassen wollte. Dann wendet sich das Blatt, als bei der Obduktion herauskommt, dass Nalle an einen Herzinfarkt gestorben ist. Fall erledigt? Mitnichten! Denn wie der toxikologische Bericht kurz darauf zeigt, wurde Nalle vergiftet ...

Crime-Time, die beim Leser einschlägt wie eine Bombe - will man sich aufs Genialste unterhalten fühlen, muss man unbedingt zu einem Roman von Anders de la Motte greifen; insbesondere zu denen aus der "Die Österlen-Morde"-Reihe, in Kooperation mit dem Komiker Måns Nilsson verfasst. Was man mit "In Schweden stirbt es sich am schönsten" ist nicht mehr und nicht weniger als ein absoluter Krimihit, von dem einem ab dem ersten Satz ganz schwindelig wird. Der zweite Fall für Peter Vinston und Tove Esping bringt, wie schon "Der Tod macht Urlaub in Schweden", den Leser noch breiter als ein Honigkuchenpferd zum Grinsen, außerdem die Lachmuskeln ordentlich in Bewegung und den Puls in ziemliche Höhen. Kein Wunder, denn Spannung und Humor findet man hier auf jeder Seite. Da hat Langeweile nicht einmal den Hauch einer Chance!

Anders de la Motte schreibt nicht nur mörderischste Thrillerliteratur, sondern kann auch anders: nämlich amüsant-spannende Crime-Time à la Agatha Christie. Mit "In Schweden stirbt es sich am schönsten" setzen er und Måns Nilsson dem Krimispaß die Krone auf. Wenn Peter Vinston und Tove Esping ermitteln, kennt beim Leser die Begeisterung keinerlei Grenzen mehr. Kein Wunder, denn beide sind als Kommissare einsamste Spitzenklasse, echt zum Knutschen und definitiv nicht zu toppen!

Susann Fleischer 
15.05.2023

 
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Das Buch:

Anders de la Motte, Måns Nilsson: In Schweden stirbt es sich am schönsten. Kriminalroman. Aus dem Schwedischen von Marie-Sophie Kasten

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München: Droemer Verlag 2023 384 S., € 15,99 ISBN: 978-3-426-30875-2

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