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Krimis & Thriller

Mord im Paradies

Irland, 671: Fidelma von Cashel und ihr Ehemann Eadulf haben einige Tage in Lios Mhór verbracht, um an den Feierlichkeiten zu Ehren von Äbtissin Gobnait von Muscraige teilzunehmen. Auf der Heimreise kommen sie an dem Dorf Cloichin vorbei, das den Ruf hat, ein äußerst idyllischer Ort zu sein. Viele nennen es ein "Paradies". Nicht jedoch für den Wanderarbeiter Celgaire. Aufgebrachte Bewohner, angestachelt durch Bruder Gadra, wollen den Mann hängen sehen. Er soll einen wohlhabenden Bauern, dessen Frau und Söhne ermordet haben. Fidelma kann gerade noch verhindern, dass Celgaire gelyncht wird. Als eine dálaigh strebt sie danach, die Wahrheit über den Tod von Adnán und den seiner Familie herauszufinden und den wahren Mörder dingfest zu machen.

Schon bald stellt sich heraus, dass die Bewohner viele dunkle Geheimnisse haben. Im Paradies wimmelt es nur so vor Schlangen. Und eine der schlimmsten ist Bruder Gadra. Der Mönch ist ins Dorf gekommen, um die neue christliche Lehre aus Rom zu verkünden. Dabei sind seine Absichten gar nicht so selbstlos, wie er Fidelma zu machen versucht. Gadra ist nicht frei von Sünde; ganz im Gegensatz zum Verdächtigen Celgaire. Für ihn gibt es keinen Grund, Bauer Adnán zu ermorden. Dieser war ihm die Nacht zuvor wohlgesinnt. Etwas anderes und jemand anderes muss hinter der Tat stecken. Bevor Fidelma herausfinden kann, ob der Wanderarbeiter wirklich schuldig ist, wird ein Mordanschlag auf ihn verübt. Und bringt ans Licht: Nichts ist, wie es scheint ...

Crime-Time, die einen ob ihrer Genialität ganz atem- und sprachlos mit - die Ermittlungsarbeit von Schwester Fidelma ist unerreicht, als würde eine Miss Marple in Irland des Mittelalters auf Mörderjagd gehen. Die Bücher von Autor Peter Tremayne stehen denen von Agatha Christie und Co. in nichts nach, kann man definitiv als Klassiker der Krimiliteratur bezeichnen, sogar mit Potenzial zum Kult. Das vorliegende, Die Sünden der Gerechten", gehört wie die vorherigen Bände unbedingt in jedes Bücherregal. Die Story liest sich spannend, erfrischend anders und einfach nur genial. Das rockt, und zwar so richtig! Im Gegensatz zu anderen Schriftstellern wird Tremayne von Roman zu Roman besser. Und nun ist er auf der Höhe seines Schaffens angelangt.

Peter Tremayne schreibt Krimis der einsamsten Spitzenklasse. Die Fälle für Schwester Fidelma liest man wie im Rausch. Diese haben die Suchtgefahr von Drogen, machen ab dem ersten Satz ganz high. "Die Sünden der Gerechten" erst einmal aufgeschlagen, kann man mit der Lektüre partout nicht mehr aufhören. Egal, wie spät es ist oder was um einen herum passiert. Selbst wenn eine Bombe neben einem explodiert, würde man diese nicht mitbekommen. Tremaynes Romane fesseln nämlich über viele, viele Stunden lang und bis zum letzten Satz. Absolut grandios, sein schriftstellerisches Können!

Susann Fleischer
07.12.2020

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