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Kinder- & Jugendbücher

Der Vater der Wimmelbücher wird 75

Als der gelernte Lithograph und Graphiker Ali Mitgutsch für sein erstes Bilderbuch "Rundherum in meiner Stadt" 1969 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, entwickelte er sich mit seinen sich selbst erzählenden Bilderbüchern zum Vater aller Wimmelbücher, wie die Bilderbücher, die ohne Worte auskommen, heutzutage genannt werden. Schon damals sparte Mitgutsch nicht mit unkonventionellen Szenen, in denen den Kindern nicht vorgegaukelt wird, dass sie in einer heilen Welt leben. In seinen Bildern passieren immer wieder kleine Unfälle und Missgeschicke; Kinder werden gehänselt oder kämpfen miteinander. Dennoch lässt er den Spaß am Leben und eine große Portion Optimismus in seinen kunterbunten Momentaufnahmen nicht vermissen.

Mit dem gerade erschienenen Wimmel-Suchbuch feiert der Ravensburger Verlag den 75. Geburtstag des Illustrators und Erzählers. Sieben der beliebtesten Wimmelbilder sind auf den Doppelseiten des großformatigen und aus dicken Pappseiten bestehenden Buches versammelt. Auf den Doppelseiten, die mit Szenen vom Bauernhof, aus dem Zoo oder dem Leben in den Bergen gefüllt sind, wird der kleine Betrachter zum Sachen- und Personensuchen aufgefordert. Das Besondere dieses Wimmelbuches ist nämlich, dass auf jeder Seite - getrennt vom Rest des Bildes - Gegenstände und Personen abgebildet sind, die es in dem Getümmel des großen Ganzen zu finden gilt. Eines ist sicher: Ausnahmslos jeden packt dabei der Ehrgeiz, die gesuchten Details in dem großen Bild ausfindig zu machen!

Zwei der Doppelseiten stechen aus den von Mitgutsch üblicherweise gezeichneten Szenerien heraus. Sie erzählen nicht wie alle anderen allerlei kleine Geschichten, sondern stellen gegenüber, wie Bauern vor hundert Jahren und heute arbeiten und leben. Ganz anders als die wort- und kommentarlosen Bilder des restlichen Buches sind die Zeichnungen hier mit Beschriftungen versehen. Fast in Vergessenheit geratene landwirtschaftliche Arbeitsmittel wie Sense und Dreschflegel werden gezeigt und beschriftet, ebenso die modernen Entsprechungen wie etwa Motorsense oder Mähdrescher. Hier gibt es einiges zu lernen für die Kinder der heutigen Zeit!

Es bleibt zu hoffen, dass der 75-jährige Zeichner und Autor noch einiges zu erzählen hat und weitere Generationen von Kindern sich an seiner unterhaltenden Kunst erfreuen können!

Sabine Mahnel
04.01.2010

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