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Minus, ein kleiner Junge, will losziehen um die Welt zu entdecken. Zuvor verabschiedet er sich jedoch vom alten Enok, der ein Haus voller Krims-Krams hat, wie man es von seinem Landsmann Pettersson her kennt. Allerdings hat Enok jedes Ding nur einmal und gibt auch dem kleinen Jungen den Ratschlag, nicht zu viel mit sich herumzuschleppen. Der findige Minus entdeckt jedoch, dass es sehr wohl etwas gibt, was Enok zweimal hat: Seine Schuhe. Eine ungewöhnliche Reise nimmt ihren Anfang: Ausgestattet mit einem Schuh des wunderlichen alten Mannes zieht Minus los.

Unterwegs trifft er eine Reihe merkwürdiger Leute, so zum Beispiel eine Frau, die alles zweimal besitzt, drei weise Männer, die ihm drei Wünsche erfüllen, einen Vierköpfler, fünf fröhliche Herren, eine Furcht erregende Hexe, ein Mädchen, das sieben verschiedene Arten von Blumen pflücken muss, acht ganz unterschiedliche Tiere, neun Gänse und einen Riesen, der nicht nur zehn Haare hat, sondern auch zehnmal so dumm ist wie Minus. Bei jeder Begegnung erhält Minus einen weiteren Gegenstand, beispielsweise eine Garnrolle mit Nadel, einen Wimpel oder ein Netz, so dass er schließlich kurz vor dem Ende seiner Reise mit zehn Dingen ausgestattet ist, deren Nutzen man zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich abschätzen kann. Doch auf seiner Suche nach dem Weg in die große, weite Welt begegnet Minus noch dem kleinsten Fischer der Welt, der kleinsten Näherin der Welt und dem kleinsten Entdeckungsreisenden der Welt. Allen dreien kann er mit seinen gesammelten Gegenständen helfen, doch der vermeintliche Weg in die große weite Welt führt zurück in sein Heimatdorf. Am Ende zeugt nur noch ein blaues Vergissmeinnicht von seiner Reise – ein kleiner Hoffnungsschimmer, die große Welt doch noch zu finden, denn Minus ist sich ganz sicher: Irgendwo muss es sie doch geben.

Sven Nordquist hat in seiner Geschichte vom kleinen Minus viele märchenhafte Elemente und Figuren verwendet. Wie auch im Märchen besitzen Zahlen hier eine große Bedeutung. Auf jeder Doppelseite steht eine Zahl im Mittelpunkt, die im Text und vor allem im zugehörigen Bild immer wieder aufgegriffen wird. So finden sich beispielsweise in der Szene, in der Minus den Vierköpfler trifft, auf dem zugehörigen Wimmelbild vier Steine, vier Kirchen, vier Straßenabsperrungen und noch vieles mehr, was es hier genau viermal gibt. Somit haben Kinder beim Betrachten der Wimmelbilder jede Menge Spaß beim Suchen, wobei auch viele skurrile Dinge zu finden sind, wie zum Beispiel überdimensionierte Garnrollen oder Lauchstangen, die als Wäscheleinenhalter dienen. Und bei all dem Spaß, den dieses Buch sicherlich bereiten wird, lernen kleinere Kinder nebenbei das Zählen!

Claudia Birk-Gehrke
09.03.2009

Sven Nordqvist: Minus reist um die Welt. Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch

Hamburg: Verlag Heinrich Ellermann 2009
32 S., € 12,00
ab 4 Jahren
ISBN: 978-3-7707-5364-2

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