Kinder- & Jugendbücher
Von der Liebe an heißen Sommertagen
Hei?e, tr?ge Sommertage, die anf?llig machen f?r die Liebe. Trockene, staubige Wege, Duft nach Thymian, Weite des Himmels und heftiges Herzklopfen. Begegnung in der Hitze des Nachmittags und das Unglaubliche, das Ungeheuerliche geschieht wirklich: der erste Kuss, z?rtliche Ber?hrungen ...
Und die Glut kommt pl?tzlich nicht mehr nur von au?en, sie dr?ngt von innen heraus, will alles entz?nden wie r?sches Stroh. Nichts ist mehr wie zuvor. Es ist, als h?tte jemand Zimt und Zucker ?ber das Leben gestreut. Ja, es ist herrlich, jung und verliebt zu sein ? und doch auch verwirrend, aufw?hlend.
Soll Thomas seinem allerbesten, allervertrautesten Freund Erik glauben, dass der seine widerw?rtige, eklige Cousine Mette gek?sst hat? Erik erz?hlt es mit Triumph und Selbstzufriedenheit. Thomas sp?rt trotz der Mittagshitze pl?tzlich nur noch K?lte. Irgend etwas ist anders geworden, etwas ist zwischen sie getreten.
Auch bei Florian geht etwas zu Ende, als er sich unsterblich in Laura verliebt und entsetzt feststellen muss, dass zwischen ihr und seinem so bewunderten, ?lteren Freund Zwille eine Beziehung entsteht. Zwille, der doch Weicheier wie ihn so verachtet, die vor Frauen zitternde Knie bekommen.
Ja, das andere Geschlecht richtet Verwirrung und Unruhe an. Als ein Arbeiter in einem M?dchenpensionat von der Leiter st?rzt, best?rmen ihn die neugierigen, leidenschaftlichen G?ren, um den Bewusstlosen wieder ins Leben zur?ck zu holen. Best?rzung weicht der Seligkeit, als das Opfer erwacht.
Liebe macht aus Leuten komplette Idioten, das wei? Juan zu berichten, der vor lauter Liebe zu Sara so kopflos und konfus wird, dass er uns zum Schluss nur noch von Hamstern und Meerschweinchen erz?hlt. Aber eigentlich w?rde er Sara am liebsten hinter einer T?r mit sieben Schl?ssern verstecken und Erlaubnis sie zu sehen erteilt er nur den H?sslichsten.
Marcel l?sst sich ganz sch?n um den Finger wickeln von der kaprizi?sen Isabelle. Eigentlich tr?umt er davon an der Jagd teilzunehmen, aber wer k?nnte solchen riesengro?en, violetten Augen widerstehen. Marcel gef?llt seine Rolle des Helden, dem die verirrte Prinzessin erlaubt, spinnen- und schlangenverseuchtes Gebiet zu ebnen, um sie zu retten. Und das Gr??te ist, Isabelle erlaubt ihm sie wiederzusehen.
Nein, mit seinen Freunden kann Lutfi nicht ?ber die Liebe reden, aber umso besser mit seiner Amme Nadime, die ihm Unterricht in Sachen Liebe erteilt. Nach harten, ersch?pfenden Stunden der ?bung l?uft alles traumhaft und Samira kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Margareta bekommt Nachhilfe von ihrem blinden, verwachsenen Aushilfslehrer Kjell Ove Algottson. So vieles an ihm ist h?sslich, dass sie gar nicht daran denken mag. Und trotzdem! Sie sp?rt, wie falsch diese H?sslichkeit ist. Der andere, wahre, richtige Kjell Ove sieht anders aus, das merkt sie beim gemeinsamen Baden an einem dr?ckend hei?en Sommertag so deutlich: Als er neben ihr liegt, mit warmer Stimme erz?hlt, sie mit weichen Fingerspitzen ber?hrt. Und die Zeit steht still.
Dann ist da noch der Tag im Juni, der Tag, den du nie vergisst, so sehr du es auch versuchst... Und der Tag, an dem es geschah! Aber auch von der Fl?chtigkeit der Liebe ist die Rede, von Entt?uschung und wieder Einsamkeit, von ?berzogenen Erwartungen und Korrekturen in der Wahl des Auserw?hlten.
Uwe-Michael Gutzschhahn hat sehr unterschiedliche Geschichten von sehr unterschiedlichen Autoren ? Jan Koneffke, Margriet de Moor, Marcel Pagnol, Sylvia Plath, Aidan Chambers, Carson McCullers ? zu ein und demselben Thema zusammengetragen. Mal nachdenklich-melancholisch, mal zart-romantisch oder witzig-frech lassen alle Geschichten teilhaben an diesem wunderbar berauschenden Gef?hl des Verliebtseins an einem hei?en Sommertag. Ein Gef?hl, so beschreibt es Lutfi, das uns alles aus schwindelerregender H?he sehen l?sst.
Rok
03.08.2002