Kinder- & Jugendbücher
Das Indianer-Mädchen , der Grizzly und die Liebe
Schon fr?h scheint das Schicksal der Zwillinge von H?uptling Bei?t-den-B?ren vom Stamm der Apsaalooka unausweichlich festgelegt. Doch dann geschieht das Unfassbare: Bereits in seinem vierten Winter wird Zu-Gro?em-Geborener von den Cheyenne get?tet, seine Schwester Schwacher-Zwilling-der-untergeht jedoch entwickelt gro?es Geschick in der Jagd, Kampfgeist und kriegerischen Ehrgeiz, der ihr Spott und Verachtung des Stammes einbringt. Sie tr?umt von Ruhm und Anerkennung ? und einem achtbaren Namen.
Als in ihrem 15. Winter die Krieger ihres Stammes zu einem Rachefeldzug gegen Skalpj?ger ausziehen, die auch ihren Vater get?tet haben, teilt sie unter den emp?rten Aufschreien ihres Stammes mit, dass sie mitziehen wird. Abgelehnt, beschlie?t sie den Kriegern heimlich zu folgen. Sie verirrt sich jedoch und kommt in das Land der Kochenden Wasser, einer mit brodelnden Quellen bedeckten Ebene, in der sie einen sagenumwobenen schwarzen Felsen aus Obsidian findet. Zun?chst sieht sie ihn als Zeichen f?r ihr Schicksal des Auserw?hltseins. Doch dann st?rzt sie durch die Erdkruste in einen brennend hei?en T?mpel und verliert ihr Pferd mitsamt ihrer ganzen Habe. Mit schwersten Verbrennungen und ohne alle Hilfsmittel, von Grizzly-B?ren bedroht, muss sie nun den Hungertod f?rchten. Als sie dem Aufschrei eines scheinbar vom Grizzly-B?ren get?teten Tieres folgt um zumindest an Nahrungsreste zu kommen, findet sie zu ihrem Entsetzen einen get?teten Menschen und nicht weit davon entfernt den Grizzly. In einem erbitterten, aussichtslos scheinenden Kampf t?tet sie den B?ren ? und wei? nun endg?ltig, sie ist die Starke, die Ruhmreiche und hat einen neuen Namen verdient. Voll Stolz und Triumph, mit B?renfell und B?renkrallenhalskette macht sie sich auf den Heimweg. Die Reise ohne Pferd wird beschwerlich. Da entdeckt sie das Lager von zw?lf Kriegern mit angepflockten Pferden. Um ihren Triumph zu steigern, beschlie?t sie s?mtliche Pferde zu stehlen. Doch der Plan misslingt und sie wird als Gefangene der Pawnee zu deren Dorf gebracht. Ein Junge in ihrem Alter ? Wolfsstern ? erh?lt den Auftrag sie zu ?berwachen. Sie verachtet ihn ob seiner scheinbaren Schw?che. Unabl?ssig denkt sie an Flucht. Doch allm?hlich entwickelt sich zwischen beiden ein tiefe Bindung. W?hrend eines gemeinsamen, hei?en und tr?gen Sommers macht Wolfsstern das M?dchen vertraut mit Liedern und Sagen seines Stammes, sie lernt Lebensgewohnheiten und Sprache des Dorfes, und ist bereit die neue Heimat anzunehmen. Aus der Vertrautheit entwickelt sich eine tiefe, scheue Zuneigung zwischen beiden. Als der Sommer zu Ende geht und die J?ger von der monatelangen Jagd zur?ckkehren, wird das Verhalten Wolfssterns und das der anderen Dorfbewohner immer merkw?rdiger, bis das M?dchen ein Gespr?ch zwischen Wolfsstern und seinem Vater belauscht, aus dem hervorgeht, dass ihr Herz in einer lange geplanten Zeremonie einem der Stammesg?tter geopfert werden soll. Unversehens, bevor sie eine Flucht planen kann, beginnt die aufpeitschende, aufw?hlende Zeremonie, die mit der Opferung enden wird.
Im letzten Augenblick kann das M?dchen fliehen und begreift, zuvor zutiefst entt?uscht von Wolfssterns Verrat, dass ihre Flucht von ihm vorbereitet worden war. Damit stellt er sich gegen seine Familie, seine Dorfgemeinschaft und seine Bestimmung. Vom Pfeil des eigenen Vaters t?dlich getroffen, stirbt er nach gelungener Flucht in den Armen des M?dchens. Nach anf?nglicher Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, beschlie?t sie zu ihrem Stamm zur?ckzukehren- ohne B?renfell und Krallen, die sie Wolfsstern ins Grab mitgibt ? und ihren Wert daran zu bemessen, dass ein Mensch f?r sie gestorben war um sie zu retten. Dieser Gedanke erf?llt sie mit einem neuen w?rmenden Gl?cksgef?hl, einer ruhigen rotgoldenen Flamme. Und nun wei? sie auch ihren neuen Namen:
Grizzlyfeuer.
Diane Matcheck schreibt die tief bewegende Geschichte eines Indianer-M?dchens, in dessen Innerem von fr?hester Kindheit nur Neid und unaussprechliche Wut rumoren und dessen Zorn sich am Ende in unendlichem Schmerz und einer Flut von Tr?nen aufl?st. Wer sich an reichlich Wissen ?ber die Lebensgewohnheiten und Br?uche der Indianer des 18. Jahrhunderts erfreuen m?chte, ist bei diesem Buch richtig. Es vereinbart eine F?lle von Informationen ?ber Indianer-Kulturen mit der pers?nlichen, anr?hrenden Entwicklungsgeschichte einer 15-j?hrigen Apsaalooka, deren Aussagekraft Allgemeing?ltigkeit hat: Stark zu sein, bedeutet nicht ein Leben voller Ruhm, sondern voller Pflichten. Pflichten gegen?ber Familie, Stamm und "vielleicht dem ganzen Universum", ein Leben, das sich bem?ht der Ehre w?rdig zu sein.
rok
02.08.2002