Kinder- & Jugendbücher

Eine der schönsten Liebesgeschichten in der Jugendliteratur

Die 16-jährige Lily hat es nicht leicht: Die Schule wäre für sie ein Spießrutenlauf, gäbe es da nicht ihre beste Freundin. Und zuhause nervt Lilys Mutter. Als das Mädchen heimlich seine ADHS-Medikamente absetzt, geht so einiges zu Bruch - im wahrsten Sinne des Wortes. Das bringt Lily schließlich eine Stunde Nachsitzen ein, zusammen mit dem an Asperger leidenden Abelard. Als er für sie einsteht, küsst sie ihn spontan und löst damit völlig verwirrende Gefühle in sich selbst und auch in Abelard aus. Was folgt, ist eine zunächst per SMS geführte intensive Liebe, die sich in der Realität erst noch beweisen muss. Denn zwischen einem Mädchen, das durch unvorsichtiges Anfassen schon ganze Gläser-Batterien zerstört hat, und einem Jungen, der vor nichts mehr Angst hat, als angefasst zu werden, kann so einiges schiefgehen.

Trotz aller Hindernisse, die Lily und Abelard immer wieder auf den Weg gelegt werden, lassen sich die beiden Teenager von ihrer Zuneigung füreinander nicht abbringen. Sie überwinden alle Probleme, oder?! Es ist eine Liebe, mindestens so groß und überwältigend wie die von Julia und ihrem Romeo, aber auch voller Höhen und mit noch mehr Tiefen. Lily denkt an Flucht. Sie will bei ihrem Vater auf einer Ziegenfarm leben; Abelard soll mit ihr kommen. Ein Anruf aber zerstört Lilys Träume, beinahe auch die Beziehung mit Abelard. Aufgrund seiner Erkrankung kann er Lily nämlich nicht so nahe sein, wie sie es sich wünscht. Haben die beiden wirklich ein Chance auf ein Happy End? Oder sind die Bedenken der Erwachsenen vielleicht doch berechtigt? Die nächsten Wochen werden zu einem Kampf mit ungewissem Ausgang für alle ...

Jugendliteratur mit noch nie dagewesener Lach-, Wein- und Glücksgarantie - bei der Lektüre von Laura Creedles Romanen durchströmen einen pure, schönste, prickelndste Endorphine, ganz so als würde Tausende Schmetterlinge im Bauch wild durcheinander flattern. Kaum "Die Liebesbriefe von Abelard und Lily" aufgeschlagen, ist man schockverknallt, insbesondere in die beiden Protagonisten Lily, die zugleich so zerbrechlich und so stark erscheint, und Abelard, der trotz des Asperger-Syndroms über mehr Emotionen verfügt als die meisten Erwachsenen. Diese Story bricht einem das Herz gleich ab dem ersten Satz. Und dennoch hat man ein extrabreites Lächeln auf den Lippen. Denn die US-amerikanische Autorin versteht Teenies mindestens so gut wie ein John Green oder eine Rainbow Rowell. Ihre Bücher: einfach nur zum Seufzen!

Laura Creedles schriftstellerisches Können ist echt beeindruckend. In ihren Romanen geht es um Emotionen pur. Da bleibt kein Auge lange trocken. Für "Die Liebesbriefe von Abelard und Lily" braucht man Unmengen an Taschentüchern. Die Handlung zeigt die Welt zwar nicht in rosaroten Farben, aber dennoch dass diese nicht so trist, grau und öde ist, wie es einem in Zeiten wie den heutigen erscheinen mag. Das Leben, und vor allem die Liebe, ist bunt!

Susann Fleischer 
06.04.2021

 
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Das Buch:

Laura Creedle: Die Liebesbriefe von Abelard und Lily. Aus dem Amerikanischen von Barbara Lehnerer

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München: dtv 2021 352 S., € 16,95 ab 14 Jahren ISBN: 978-3-423-76316-5

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