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Gedichtbände

Nischen der Glückseligkeit

Voll überschwänglicher und dennoch staunender Freude besingt Simone Schönfuss mit geradezu onomatopoetischen Worten das Leben und die Natur. Übersprudelnde Lust am Dasein haben in ihren Gedichten ebenso Platz wie Sanftheit, Zärtlichkeit und Liebe. Dabei bedient sich Simone Schönfuss sowohl freien Rhythmen als auch traditionellen Versformen, wobei sich das Eine so flüssig wie das Andere lesen läßt.

Großes wie der Glaube an Gott erscheint in ihren Worten so einfach, was vielleicht auch an dem inneren Frieden liegt, den all diese Gedichte ausstrahlen. Innerer Friede, In-Sich-Ruhen - das scheinen die Gedichte vermitteln zu wollen, aber auch die Augen öffnen für die Freude am Weg, für die Kleinigkeiten, mit denen die Natur uns die größten Geschenke zu machen weiß. Dabei ist die durch die Gedichte gezeichnete Welt trotz aller Farben, trotz der Engel, die immer wieder hindurchfliegen, trotz allen Einklangs mit der Natur und trotz des liebenswerten Du, das dem lyrischen Ich so oft gegenübersteht, keine perfekte: Denn in einer perfekten Welt braucht man sich nach Frieden nicht zu sehnen. So aber wird die Welt glaubhaft.

Für die Pessimisten dieser Erde werden so viele Nischen der Glückseligkeit aufgezeigt - und wenn sie auch nur für Momente andauern -, daß selbst sie erkennen müssen, daß unsere Welt hin und wieder doch ein wunderbares Land ist. Die Optimisten werden dies schon längst wissen: Und doch gibt es immer wieder noch so viel Schönes zu entdecken. Aber nicht nur das Äußere spielt bei dem Erlangen des Friedens mit sich selbst eine - wenn auch inspirierende - Rolle, sondern ebenso die innere Stärke, der Wille zum positiven Denken und der unverbrüchliche Glaube an das Gute, der hier mit so großer Kraft beschworen wird.

In vielen Gedichten dringt der Wunsch des Miteinander durch: Für eine Welt ohne Angst, Feinde und Haß. Dafür scheut sich die Autorin im letzten Gedicht auch nicht vor einem Zukunftsbild: “Träume” heißt dieses erstrebenswerte Schlusswort. Und am Ende vernimmt der Leser selbst den Flügelschlag der Engel ...

asn
11.09.2003

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