Erzählbände & Kurzprosa
Große Literatur , die jeden fesseln wird
Es gibt kaum einen anderen Autor, der die Kunst, eine gute Short Story zu schreiben, so genial beherrscht, wie Nathan Englander. Der US-Amerikaner schafft Geschichten, die gleichsam unterhaltsam wie ber?hrend sind. Auch "Wor?ber wir reden, wenn wir ?ber Anne Frank reden" regt den Leser zum Gr?beln ?ber das Leben an und dringt tief ins Herz, das sich ganz beseelt f?hlt von solch einem am?santen Vergn?gen. Dieser Erz?hlband ist ein kleines Wunderwerk der bissig-humorigen Art und geh?rt schon jetzt zu den Klassikern der zeitgen?ssischen Literatur. Englander schafft hier f?r den Leser k?stliche Leckerbissen, die man zweifellos mit viel Genuss verschlingen wird.
Insgesamt acht Kurzgeschichten besch?ftigen sich mit dem heiklen Thema "Judentum und Jerusalem", das auch mehr als 65 Jahre nach dem Holocaust f?r erhitzte Gem?ter sorgt. Trotz ihres meist harmlos scheinenden Titels (z.B. "Camp Sundown", "Der Leser" und "Ewige Nachbarn") pulsieren diese Texte vor Leben und offenbaren w?hrend der Lekt?re so manche ?berraschung. Hier taucht man in die Abgr?nde des Menschlichen hinab und erf?hrt Dinge, die einen schaudern lassen und nachdenklich stimmen. Bei anderen Stories (u.a. "Wie wir die Blums ger?cht haben" und "Gratisobst f?r junge Witwen") ahnt man schon im Vorfeld, was einen hier erwartet - n?mlich eine Erz?hlung, die einem immer wieder Stromst??e durch den K?rper jagt.
Nathan Englander ist ein brillanter Autor und z?hlt zu den besten Erz?hlern der Gegenwart. "Wor?ber wir reden, wenn wir ?ber Anne Frank reden" ist ein beeindruckendes St?ck gut gemachter Literatur, die alle Sinne gefangen nimmt. Diese Sammlung von acht Short Stories ruft bei der Lekt?re eine G?nsehaut hervor, die sich ?ber den ganzen K?rper ausbreitet und auch Stunden nach dem Weglegen des Buches noch anh?lt. Eines besseren Beweises, dass der US-Amerikaner verdammt gut schreiben kann, bedarf es eigentlich nicht. Mit gro?er Freude unternimmt man diese Reise in die j?dische Kultur und lauscht dieser wohlklingenden Komposition mit ganzem Herzen.
Wenn man "Wor?ber wir reden, wenn wir ?ber Anne Frank reden" in die Hand nimmt, muss man viel Zeit mitbringen, denn das Schm?kern ist wie ein Abend mit dem Liebhaber - ein wundervoller Genuss, den man nicht so schnell vergessen wird. Von solch einem Vergn?gen und Nathan Englander l?sst man sich gerne verf?hren!
Susann Fleischer
08.10.2012