Erzählbände & Kurzprosa
Von einem , der auszog , die Welt zu retten
Benedetto ist ein kleiner Engel, der zufrieden auf seiner Wolke im Himmel lebt. Eines Tages erh?lt er von Gott einen wichtigen Auftrag, den er auch gern ausf?hren will. Er soll auf die Erde reisen und die Menschen dort daran hindern, ihren Lebensraum zu zerst?ren. Benedetto versteht nicht wirklich worum es geht und warum das so wichtig ist, aber er folgt brav. Mit dabei hat er ein Elixier, welches ihm helfen soll, die Menschen zur Einsicht zu bringen. Doch bereits auf der Reise zur Erde erf?hrt Benedetto, was Angst und Schmerzen sind. Er f?hlt sich gar nicht wohl, will jedoch seinen Auftrag erledigen.
Gott ist immer an seiner Seite und steht ihm fortan mit Rat und Tat bei - zum Gl?ck, denn Benedetto versteht die Welt nicht mehr. Er versteht nicht, warum Menschen den Regenwald roden und die Luft mit unn?tigen Abgasen verpesten. Ganz schleierhaft ist ihm, warum sie rauchen oder sich in der Sonne aalen, obwohl sie doch wissen, dass sie davon todkrank werden k?nnen. Benedetto f?hlt sich ?berfordert, aber mit Hilfe seines Fl?schchens kann er zumindest ein paar Menschen wieder zur?ck auf den richtigen Weg f?hren.
Im Auftrag Gottes soll der kleine Engel das Parlament ausfindig machen, denn dort s??en die gr??ten ?belt?ter. Doch als er den Ort endlich findet, sieht er nur Menschen, die Reden schwingen. Die Zuschauer applaudieren oder langweilen sich. Aber wirklich herauskommen, tut nichts. Er reist weiter und versucht so viele Menschen wie m?glich mit seinem Elixier zu bekehren und schafft das auch - wenngleich er selber wei?, dass das nur ein Tropfen auf den hei?en Stein ist.
Gerhard Kupka hat mit dem Engel Benedetto eine Figur erschaffen, der es m?glich ist, Unvernunft zu verhindern, versteinerte Herzen zu erweichen, von Gier geblendete Augen, wieder sehend zu machen. Das ist sicherlich das Wunschdenken vieler auf dieser Erde und so wiegt man sich in einem wunderbaren Traum, w?hrend man seine Zeilen liest. Der Autor greift nicht nur die Umweltverschmutzung auf, sondern auch die Massentierhaltung und ihre verheerenden Folgen. Und trotzdem gibt es auch vermeintlich Lustiges f?r Benedetto zu sehen, was ihn jedoch immer wieder in eine bedrohliche Lage versetzt, weil das ganze Geschehen, eben doch nicht so lustig ist, wie es sich anfangs pr?sentiert. Gerhard Kupka "ermahnt" seine Leser, nimmt sie mit auf eine Reise durch seine Welt, die er sich untertan gemacht hat, und deckt auf, was l?ngst alle wissen, ohne etwas dagegen zu unternehmen.
"Benedetto, der kleine blaue Engel" erinnert uns an den Sinn und Unsinn des Lebens, welches wir tagt?glich, teils r?cksichtslos f?hren. Wir wissen um all das und doch ignorieren wir es. Gerhard Kupka appelliert zwischen den Zeilen an unseren Verstand. Scharfsinnig und logisch l?sst er Benedetto seine Erfahrungen mit den Menschen machen und deckt auf, wo die Welt im Argen liegt. Das tut er mit der freundlichen, tadelnden, aber auch humorigen Stimme Gottes. Kurzweilige Unterhaltung f?r Gro? und Klein.
Tanja K?sters
25.07.2011
Eine Lesung aus diesem Buch finden Sie hier:
http://autoren-tv.de/vorschaltseiten/kupka_intro.html