Erzählbände & Kurzprosa

Wie alles begann - Ein Asterix-Band in neuer Aufmachung

Wer kennt sie nicht, die Abenteuer um die beiden Freunde Asterix und Obelix? Seit einem halben Jahrhundert gibt es sie nun schon und sie erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit. Hervorstechend in allen Geschichten ist die Tatsache, dass Obelix nicht den sagenumwobenen Zaubertrank kosten darf, denn schließlich ist er als kleines Kind in den Kessel gefallen. Doch was passierte genau? Das erfährt man in der Geschichte "Wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist", die zum 50-jährigen Jubiläum 2009 in einer neuen Ausgabe erschienen ist.

Die beiden Freunde Asterix und Obelix gehen bereits als Kind durch Dick und Dünn: Sie drücken gemeinsam die Schulbank, sie essen liebend gerne Wildschweinbraten und Asterix verteidigt seinen besten Freund bis aufs Blut, denn Obelix wird von seinen Klassenkameraden als Angsthase und Schwächling beschimpft. Und während sich Obelix dann einkringelt, fängt Asterix mit den anderen Kindern Streit an. Dieses alltägliche Ritual wird oftmals durch die Römer gestört, wenn die Dorfbewohner angegriffen werden. Schnell würden die Gallier den Kürzeren ziehen, gäbe es da nicht den Zaubertrank, der seinem Nutznießer Bärenkräfte verleiht und ihn unbesiegbar macht. So ist jede Schlacht bereits im Vorhinein entschieden und die Gallier können feiern.

Eines Tages steht erneut ein solcher Kampf vor den Toren des Dorfes an. Keiner der Erwachsenen ist mehr da, auch der Druide Miraculix - der Zubereiter des Zaubertrankes - nicht, und so bietet sich für unsere beiden Freunde eine einmalige Chance. Nach einer heftigen Auseinandersetzung mit den anderen Kindern, die in einer Massenschlägerei und blauen Augen und roten Nasen endet, fasst Asterix einen Plan: Er will mit Obelix zum Haus des Druiden gehen, damit sein Freund ein wenig vom Zaubertrank nehmen kann. So kann er sich endlich mal selbst verteidigen. Dumm ist da nur, dass sie gestört werden, denn die Schlacht vor den Toren des Dorfes ist beendet und Miraculix kehrt zurück in sein Heim. Obelix kann sich gerade noch verstecken: im Kessel, in dem sich der Zaubertrank befindet. Und als Miraculix den Kleinen entdeckt, ist nichts mehr übrig vom Zaubertrank. Und so kam es nun, dass Obelix so bärenstark ist, ohne dass er noch einmal den Zaubertrank zu sich nehmen muss.

"Wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist" unterscheidet sich grundlegend von den anderen Asterix-Bänden. Das Buch ist nicht nach dem Typus "Comic" konstruiert, sondern ähnelt eher einem Erzählband, dessen Handlung von ganzseitigen, wundervoll von Albert Uderzo gezeichneten farbigen Illustrationen unterstützt wird. Statt Sprechblasen findet der Rezipient einen fortlaufenden Text, den Asterix höchstselbst erzählt. Das Buch zeichnet sich besonders durch die Kleinigkeiten aus, die man erst beim mehrmaligen Anschauen erkennt. Da wären der kleine Holz-Idefix, der auf Rollen seinem Herrchen Obelix auf dem Fuße folgt, oder der leicht lispelnde Obelix und die vielen Kampfszenen, die an die Zeichentrickfilme erinnern. Da macht es einfach nur Spaß, sich die Geschichte immer wieder und wieder durchzulesen. Zumal Asterix und Obelix als Kinder einfach nur "süß" sind und jeden bezaubern. 

Susann Fleischer
02.06.2009

 
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Das Buch:

René Goscinny: Wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist. Aus dem Französischen von Michael F. Walz. Mit Illustrationen von Albert Uderzo

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Köln: Egmont Verlag 2009
32 S., € 10,00
ISBN: 978-3-7704-3298-1

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