Ratgeber

Schluss mit schlapp

Wenn mal wieder gar nichts geht, ist es offensichtlich - Ende der Batterie. Nun l?sst sich Lebensenergie nicht gerade via Akku ?ber Nacht aufladen. Burn out, chronisches M?digkeitssymptom und andere Gespenster torkeln durch das menschliche Dasein wie kleine gierige Monster, die auf ihre unschuldigen Opfer lauern. Kampf dem G?hnkrampf, aber wie? Die einen schw?ren auf rohes Ei (was kaum jemand heutzutage noch Ernst meinen kann, oder?!), die anderen joggen bis zum Meniskusoverkill, einige probieren Tai Chi oder suchen sich im T?pferkurs, aber da findet man eher gemeinsam geteiltes Leid als den wirklichen Kick aus der Schlappkrise.

Vor Jahren erfreute die Leserwelt der Bestseller "Flow". Jeder wollte einen Flow erleben, grenzenlose Energie in sich f?hlen und B?ume ausrei?en. Die B?ume stehen zum Gl?ck noch, aber flow haben nur wenige f?r sich entdeckt. Warum? Was haben die Felsen in der Brandung, die es nach wie vor gibt, f?r Tricks drauf? Wie schaffen es manche, im totalen Chaos die Nerven zu behalten, ja f?rmlich Spa? daran zu haben? Vielleicht ein Genversuch? M?glich. Wahrscheinlicher ist, dass diese Leute schlicht und wenig ergreifend gelernt haben, ihre Energie einzuteilen in dem Sinne, dass sie sie da hineinh?ngen, wo es effektiv was bringt.

Nehmen Sie Ihren Alltag. Was machen Sie da so? Sie hetzen herum von A nach B, in der Mittagspause schnell eine neue Bluse kaufen und Milch, Brot, Butter besorgen, an die Theaterkarte denken und die Hose in die Reinigung schleppen, kaum daheim, wird gekocht, gewaschen und dann die Freizeit aktiv gestaltet ? mit Joggen, mit Schw?tzen, mit B?geln, Abh?ngen vor dem Fernseher, jeder hat so seine Rituale. Am Wochenende rein ins Auto und ab ins Erlebnis Sonntag, am Abend dann Staustehen und ein durcheinander gebrachter Rhythmus, der sich am Montagmorgen r?cht: "Nein, diese Augen mache ich nicht auf". Im B?ro nervt dieser penetrant gutgelaunte und ausgeschlafene Kollege, der anscheinend Wunderpillen nimmt.

Gabriele St?ger und Mona Vogel sind zwei erfahrene Frauen im Coachingbereich. Sie wissen, wo es klemmt und wie man effektiv helfen kann. Zusammen haben sie ein Buch auf die Beine gestellt, dass als Erste Hilfe dienen kann. Sich zu erholen ist heute schon fast zur Kunst geworden. Wir haben verlernt, uns zu entspannen, weil wir unsere eigenen Bed?rfnisse nicht mehr kennen und wir singen alle im Chor das Klagelied "Ich bin ja so im Stress" ? so wird normale Arbeit und Tun schnell zum negativen Stress. Das Autorenduo durchforstet systematisch Ihr Leben auf der Suche nach den Energiekillern. Wer frisst an Ihrer Lebensbatterie am meisten Strom? Der Chef? Die Kollegen? Ihre Kinder? Eklige Kunden, lange Anfahrten ins B?ro oder die Tatsache, dass Sie einfach den falschen Job haben? Solche Dinge sorgen f?r schlagartigen Energieabfall, hier besteht sofortiger Handlungsbedarf. Zum einen zeigen St?ger/Vogel auf, wie man die Energier?uber erkennt und mit ihnen aufr?umt, aber auch, wie man ?de Arbeit, die eben getan werden muss, so spannend gestalten kann, dass sie Spa? macht und so aus Stress Eustress macht (nutzen Sie die B?gelzeit zum Italienischlernen oder h?ren Sie ein H?rbuch!). Es geht im Buch zudem um die (oftmals sehr kleinen) Dinge, die uns gut tun ? wissen Sie denn so genau, was Ihnen wirklich hilft oder rennen Sie nur durch den Wald, weil das eben chic ist und man davon angeblich sch?n wird?

Erholungstechniken k?nnen das ?berleben im Alltag sichern, da gibt es eine Menge M?glichkeiten f?r jeden Geschmack. Die beiden Autorinnen stellen einige Sofortma?nahmen vor, die gleich den Kick bringen und andere Tricks und Methoden, mit denen man sich den Tag ?ber immer mal eine kleine Ladung Energie hereinholen kann. Dass Konflikte nur Energie fressen, ist ein Vorurteil, mit dem aufger?umt wird ? es geht anders.

"Nehmen Sie Ihr Leben selbst in die Hand. ?bernehmen Sie f?r Ihren Akku die Verantwortung. Achten Sie auf sich, w?hlen Sie Pausen ganz gezielt, und managen Sie Ihre Energien bewusst." ? das kann man im Schlusswort lesen und es fasst gut zusammen, woran es meistens liegt: Wir lassen uns das Lebensruder oft und bereitwillig aus diversen Gr?nden aus der Hand nehmen und jammern dann gern lang und breit ?ber unseren Energiemangel. Wer f?r sich die Verantwortung ?bernimmt, verzehnfacht den Spa?faktor im Leben und das schaufelt tonnenweise Energie in uns hinein. Alles, was Spa? macht, l?dt uns auf.

?brigens ? genau dieses Wundermittel h?lt uns nicht nur fit und sch?n, sondern macht uns generell weniger angreifbar, das gilt sogar f?r Viren und die gern abgeschossenen Giftpfeile neidischer Zeitgenossen, die die M?glichkeiten der Energiegewinnung aus Spa?, Luft und Sonnenschein sowie dem Gef?hl, sich selbst zu m?gen und durchs Leben zu f?hren nie kennen lernen wollen. Auf welcher Seite wollen Sie stehen? Bei den Getriebenen? Dann nur zu und viel Spa? beim Burnout. Alle anderen d?rfen lesen und nix wie los in die Frische!

csc
04.05.2003

 
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Das Buch:

Gabriele Stöger, Mona Vogel: Den eigenen Akku aufladen. Schnell zu neuer Energie und Lebenskraft

CMS_IMGTITLE[1]

Zürich: Orell Füssli 2003
224 S.
ISBN: 3-280-05024-3

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