Ratgeber

Männer jagen , Frauen sammeln - "Caveman" erklärt den kleinen Unterschied zwischen Mann und Frau

Drei Jahre harte Arbeit steckten in "Defending the Caveman", bis Erfinder Rob Becker sein Solostück erstmals am Broadway aufführen konnte. Nach 19 Jahren erfolgreicher Vorführung kann "Caveman" auf eine beachtliche Historie zurückblicken: Acht Millionen Besucher weltweit, Übersetzungen in 15 Sprachen und Aufführungen in 30 Ländern sprechen für sich. Der Grund hierfür wird für jeden offensichtlich, der das Buch zum Stück in die Hand nimmt. Denn selten war eine Mischung aus Stand-up Comedy, Vortrag und Therapiesitzung über den ewig währenden "Geschlechterkampf" unterhaltsamer.

Alles beginnt mit einem riesengroßen Streit: Heike setzt ihren Freund Tom vor die Tür - mit der Bemerkung, dass er ein gefühlloser Neandertaler sei. Von dieser Aussage schockiert, beginnt Tom sich Gedanken über den Kampf Mann versus Frau zu machen und dabei dringt so manche neue Kenntnis auch zum begeisterten Leser durch. Eine fundamentale Erkenntnis stellt sich schon auf den ersten Seiten heraus: Männer und Frauen passen eigentlich gar nicht zusammen. Und doch können sie nicht ohne einander - denn streiten kann so wunderschön sein.

Und Streit ist vorprogrammiert, wenn man sich betrachtet, wie sehr Mann sich von Frau unterscheidet: Männer sprechen am Tag nur 2000 Wörter, Frauen hingegen 6000. Männer gehen ein Problem direkt an, während Frauen über Umwege zur Lösung gelangen. Männer denken alle acht Sekunden an Sex, Frauen hingegen ... Die Gründe dieser Gegensätze liegen in den Anfängen der Menschheit, als Männer jagen gingen und Frauen Beeren sammelten. Wie sonst ist es erklärbar, dass Frauen jedes noch so klitzekleine Detail wissen wollen und daher ihre Liebsten ausquetschen wie den Saft einer Orange, während Mann auch ohne Kommunikation ganz gut leben kann?

Anders als 08/15-Beziehungsratgeber gibt "Caveman. Das Buch" keine neunmalklugen Ratschläge, was man wann und in welcher Situation tun oder doch lieber lassen sollte, sondern zeigt mit viel Sinn für originelle Ironie den kleinen Unterschied zwischen Mann und Frau auf. Einerseits erzählt Tom dem Leser, worin sich die Geschlechter voneinander unterscheiden, andererseits gibt er mit lebendigen Dialogen zwischen sich und Heike Einblicke in eine funktionierende(?) Liebesbeziehung. Bereits Cavemans eingestreute philosophische Gedanken führen zu langanhaltenden Lachsalven, die sich durch das ganze Buch ziehen - ähnlich wie bei einer guten Sitcom. Gemäß dem Motto "Humor ist, wenn man trotzdem lacht", lässt man sich vom Caveman gerne mal auf die Schippe nehmen. Denn so viel spritzigem Humor, liebevollem Charme und ungetrübtem Scharfsinn kann man einfach nicht widerstehen.

Susann Fleischer
11.01.2010

 
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Das Buch:

Daniel Wiechmann: Caveman. Das Buch

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München: riva Verlag 2009
160 S., € 14,90
ISBN: 978-3-86883-014-9

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